OriginalarbeitSprache: DeutschZiel: Ziel der vorliegenden retrospektiven Untersuchung war es, Risikofaktoren für die Entstehung von apikalen Wurzelresorptionen (AWR) während der kieferorthopädischen Behandlung zu identifizieren. Probanden und Methode: Es wurden 45 kaukasische Patienten mit einer AWR von mindestens 7,3 % am Zahn 11 in die Studie eingeschlossen. Diesen Patienten wurde eine gleich große Kontrollgruppe gegenübergestellt, die keine visuell erfassbaren Resorptionen in den periapikalen Röntgenbildern aufwiesen. Das Ausmaß der AWR wurde mittels einer digitalen Schieblehre, der medianen Schmelz-Zement-Grenze und der Anwendung eines Dreisatzes berechnet. Die Zahnbewegung wurde an der Überlagerung des prä- und postkieferorthopädisch erstellten FRS gemessen. Es wurden anamnestische, behandlungsspezifische und morphologische Variablen erfasst. Ergebnisse: Die anamnestischen Parameter zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den untersuchten Gruppen (p > 0,05). Innerhalb der Kontrollgruppe war der Abstand des Apex zur palatinalen Kortikalis nach Behandlungsende signifikant größer als bei den Patienten mit AWR (p = 0,012). Dieses Ergebnis konnte durch das Ausmaß der sagittalen (p = 0,004), vertikalen (p = 0,025) und geradlinigen Bewegung (p = 0,009) der Wurzelspitze bestätigt werden. Das Ausmaß der Bewegung der Inzisalkante zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Schlussfolgerung: Ein palatinaler Wurzeltorque, die Nähe zur palatinalen Kortikalis sowie morphologische Abweichungen der Wurzelform stellen prädisponierende Faktoren für die Entstehung einer AWR dar.