OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Untersuchung ist die Darstellung der prothetischen Versorgung in Abhängigkeit von sozioökonomischen und Gesundheitsfaktoren bei Probanden im Alter von 55 – 79 Jahren (n = 1877).
Die Daten stammen aus der bevölkerungsrepräsentativen Querschnittsstudie SHIP und wurden bezüglich der sozioökonomische Informationen (Alter, Geschlecht, Schulbildung), Anzahl der Allgemeinerkrankungen und Fragen über Rauchen und Trinkgewohnheiten, Einkommen, HbA1C und CDT-Befunde (Marker für Diabetes und Alkoholmissbrauch) ausgewertet. Der prothetische Status wurde nach totalem Zahnersatz (Total), partiellen herausnehmbaren Zahnersatz (MEG/Kombi), 10 oder mehr eigene Zähne (mit oder ohne festsitzendem Zahnersatz, 10+Z) und 9 oder weniger eigene Zähne (mit oder ohne festsitzenden Zahnersatz, 9-Z) getrennt für Ober- und Unterkiefer eingeteilt.
Totaler Zahnersatz war im Oberkiefer häufiger verbreitet, als im Unterkiefer. Herausnehmbarer Zahnersatz (Gruppe MEG/ Kombi) war am häufigsten im Unterkiefer und in der Altersgruppe 65 – 74 Jahre vorzufinden. Probanden mit niedriger Schulbildung (n = 1325) hatten zu 47 % eine Totalprothese im Oberkiefer (zu 29 % im Unterkiefer) und nur 21 % hatten 10 oder mehr Zähne (29 % im Unterkiefer). Hingegen hatten Probanden mit hoher Schulbildung (n = 179) zu 22 % eine Totalprothese (12 % im Unterkiefer) und zu 54 % 10 + Z im Oberkiefer (Unterkiefer 59 %). Das Risiko eine Totalprothese im Oberkiefer zu haben stieg in der Altersgruppe 75 – 79 Jahre auf 11,9 (95 % KI = 8,9 – 15,5) verglichen zur Altersgruppe 55 – 59 Jahre. Eine Regressionsanalyse zeigte, das das Tragen einer Totalprothese signifikant assoziiert ist mit hohem Alter, niedriger Schulbildung, niedrigem Einkommen, Rauchen und Alkoholmissbrauch, während die Anzahl an Allgemeinerkrankungen (als Gesundheitsindikator) kein Risiko erkennen lies.