OriginalarbeitSprache: DeutschDie Behandlungsverfahren zur definitiven Rekonstruktion von endodontisch behandelten Zähnen lassen in Deutschland erhebliche Unterschiede erkennen. Anhand einer Fragebogenaktion an niedergelassene Zahnärzte (n=629) sollten die gegenwärtigen Techniken der Endodontie einschließlich definitiver Restaurationsmaßnahmen sowie mögliche Probleme erfasst werden. Die Umfrage (19,7% Rücklauf) beinhaltete des weiteren endodontische Therapiesysteme, verwendete Röntgentechniken, die Zeitspanne zwischen Wurzelkanalbehandlung und definitiver Restauration und Vorkommen bzw. Häufigkeiten möglicher Komplikationen. Die Studie ergab, dass 31% der befragten Zahnärzte eine Zeitspanne von mindestens 3 Monaten zwischen Wurzelfüllung und definitiver Restauration bevorzugten. 25,6% der Zahnärzte gaben als Beobachtungszeitraum 6 Monate oder mehr an und 22,6% machten den Zeitpunkt der definitiven Versorgung ausschließlich vom Ausgangsbefund abhängig. Probleme, wie u.a. Frakturen, apikale Veränderungen oder Schmerzen wurden bevorzugt an Prämolaren (Häufigkeit: 42,5%) beobachtet. Stiftversorgungen (gegossen/konfektioniert) wurden bei kleineren Zahnkronendefekten (2–3-flächig) in 60,7% der Fälle durchgeführt und bei größeren Defekten (mehr als 3-flächig) in 95,5% der Fälle. Die Zahnärzte gaben an, dass bei fachgerechter Versorgung selten endodontische Komplikationen aufgetreten waren; die definitive Rekonstruktion führte dagegen vermehrt zu Problemen wie Kronen- und Wurzelfrakturen und des Verlustes von Kronenaufbauten und Restaurationsmaßnahmen.
Die Auswertung der vorliegenden Umfrage belegte große Unterschiede der Behandlungsverfahren endodontisch versorgter Zähne. Besondere Abweichungen fanden sich zur Zeitspanne zwischen Wurzelkanalfüllung und definitiver Restauration und der Auswahl möglicher Stiftversorgungen; adhäsive Stiftsysteme fanden kaum Anwendung und klassische Behandlungskonzepte wurden weiterhin bevorzugt.