OriginalarbeitSprache: DeutschDie zur Diagnostik in der Zahnheilkunde eingesetzte Röntgenstrahlung, die mit Röhrenspannungen von 60-125 kV erzeugt wird und auf die Oberfläche von dentalen Legierungen trifft, wird dort absorbiert und erzeugt eine intensive beta-Strahlung. Die Intensität der beta-Strahlung ist material- und energieabhängig. Für einen mit 66 kV betriebenen Röntgenstrahler wurde in 0,5 mm Abstand über die Oberfläche von Dentallegierungen der Dosiserhöhungsfaktor DEF bestimmt. Für eine hochgoldhaltige Legierung wurde ein DEF = 70 gemessen, für ein Silberamalgam ein DEF = 50. Die beta-Strahlung hat eine geringe Reichweite, schon eine Luftschicht von 1 mm Dicke halbiert ihre Intensität. Es kann zur Zeit nicht sicher ausgeschlossen werden, dass diese Dosiserhöhung zu einem erhöhten Karzinomrisiko von Mundschleimhäuten führt, die während einer Röntgenuntersuchung solchen Metalloberflächen anliegen. Die Autoren raten deshalb zu einfachen und wirkungsvollen Strahlenschutzmaßnahmen. Schon durch Einlegen einer Watterolle neben einer metallischen Restauration oder mittels einer Tiefziehschiene kann der Kontakt zwischen Metall und Mundschleimhaut aufgehoben und die beta-Strahlung absorbiert werden.