OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer prospektiven Studie wurde untersucht, ob bei MR-Aufnahmen in der Ruheschwebe und bei maximaler Mundöffnung, mit oder ohne individuell angefertigten Splint, ein Unterschied in Diskus- bzw. Kondylusposition festzustellen war. Bei 15 beschwerdefreien Probanden (30 Kiefergelenke) wurden 2 individuelle Splinte auf schädelbezüglich einartikulierten Gipsmodellen angefertigt: ein Splint für die reproduzierbare entspannt offene Mundposition (Mittelwert aus 5 Messungen) und ein Splint für die maximale Mundöffnung (Mittelwert aus 5 Messungen). Danach wurden schnelle Gradientechosequenzen (EPI-FFE-Sequenzen: TR/TE/FA: 200 ms/8,3 ms/40°, EPI-Faktor: 5, Messzeit: 53s, parasagittale Schichtführung, 3 mm Schichtdicke) im Bereich beider Kiefergelenke parasagittal abgeleitet. Es wurden Aufnahmen bei entspannter und maximaler Mundöffnung, mit und ohne Splint durchgeführt. Diskus- bzw. Kondylusposition wurden in allen Aufnahmen computergesteuert anhand fester Referenzpunkte ausgemessen. Die entsprechenden Aufnahmen mit und ohne Splint wurden miteinander verglichen. Sowohl bei der entspannt offenen Mundposition als auch bei der maximalen Mundöffnung war bei den Aufnahmen mit Splint die Kondylusposition deutlich nach kranial und nach dorsal verlagert. Der Diskus folgte in seiner Position dem Kondylus. Der geringste Abstand zwischen Schädelbasis und Kondylus war bei den Aufnahmen mit Splint im Mittel um 22% kleiner als bei den Aufnahmen ohne Splint. Die Bildqualität war bei den Aufnahmen mit Splint besser. MR-Aufnahmen mit mechanischen Kieferöffnern verändern die physiologischen Bewegungsabläufe im Kiefergelenk und können so die kritische Evaluierung der Diagnostik des Kiefergelenkes negativ beeinflussen.