OriginalarbeitSprache: DeutschDas Ziel dieser Studie war die immunhistologische Untersuchung der entzündlich bedingten Zerstörung des gingivalen Bindegewebes bei Patienten mit einer Rasch Fortschreitenden Parodontitis (RPP) und einer Erwachsenenparodontitis (AP). Von 15 Patienten mit den klinischen Zeichen einer RPP und von 5 Patienten mit einer AP wurden Gingivabiopsien aus akut entzündeten Arealen entnommen. Es wurden die Verteilung die die Anzahl der T-Lymphozyten, B-Lymphozyten und Plasmazellen, Interleukin-1beta (IL-1beta) sezernierende Zellen und die Kollagene Typ I, III, V und VI immunhistologisch im Licht- und Elektronenmikroskop untersucht. Im tieferen Bindegewebe war die Anzahl der B-Lymphozyten und Plasmazellen deutlich höher als die der T-Lymphozyten. Die Zellen der B-Reihe waren positiv für IL-1beta. Sowohl bei der RPP als auch bei der AP waren die Kollagene I und III in Arealen mit leukozytärer Infiltration weitestgehend zerstört. Fasern von Kollagen V und VI konnten immunhistologisch identifiziert werden. Die Markierungsreaktionen für Kollagen V waren in entzündeten Arealen deutlich stärker als in gesunden Gewebsabschnitten. Insgesamt waren die Destruktionsprozesse bei der RPP deutlich stärker ausgeprägt als bei der AP. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bindegewebsstruktur der stark entzündeten Gingiva überwiegend durch Kollagen Typ V und VI aufrecht erhalten wird, indem diese Kollagene entweder infolge des Destruktionsprozesses nicht so stark zerstört werden oder im Rahmen von Regenerationsprozessen neu gebildet werden.