OriginalarbeitSprache: DeutschAcht Patienten mit Sarkomen des Kopf-Hals-Gebietes, die im Kindesalter eine Kopf-Hals-Radiatio erhielten, wurden kombiniert retro- und prospektiv hinsichtlich Art und Ausmaß später Strahlenfolgen und hinsichtlich der chirurgischen Möglichkeiten zur orofazialen Rehabilitation untersucht. Zum Zeitpunkt der Untersuchung betrug das mittlere Alter 22 Jahre. Neben den allgemeinen späten Strahlenfolgen (Strahlenfibrose, Radioxerostomie, Strahlenkaries und Osteoradionekrose) fanden sich typische radiogene, sowohl knöcherne als auch dental Entwicklungsverzögerungen bis hin zur Hemiatrophia faciei. Die im Herdvolumen der Radiatio lokalisierten Zahnanlagen zeigten ausgeprägte Wurzel- und Schmelzhypoplasien, so dass die Prognose der Bezahnung über die Problematik der Strahlenkaries hinaus verschlechtert wurde. Knöcherne Wachstumsdefizite des Mittelgesichtes und der Kiefer konnten in einem Fall mittels autologer Osteoplastiken ausgeglichen werden. Zur kaufunktionellen Rehabilitation wurden in einem anderen Fall enossale Implantate inseriert. Ein ausgedehnter Weichteildefekt erforderte eine mikrovaskulär anastomosierte Lappenplastik. Die Radiotherapie der wachsenden Kopf-Hals-Region als erfolgreiche tumortherapeutische Maßnahme sollte nur unter strenger Indikationsstellung und eingehender Aufklärung der Eltern erfolgen.