OriginalarbeitSprache: DeutschIn der Diagnostik persistierender (chronischer) Schmerzen kommt der Erfassung schmerzbedingter Beeinträchtigung/Behinderung eine bedeutende Rolle zu. Zwei im englischen Sprachraum für diesen Zweck häufig verwendete Instrumente sind der Pain Disability Index (PDI) und der Graded Chronic Pain Scale (GCPS). In der vorliegenden Studie kamen deutsche Versionen des PDI (PDI-D) und der GCPS (GCPS-D) an einem Patientenkollektiv von 70 Patienten (51 Frauen, 19 Männer, Durchschnittsalter: 38 Jahre) mit schmerzhaften Myoarthropathien des Kausystems zur Anwendung. Die Befragung der Patienten, die nach Abschluss der Initialtherapie stattfand, erfolgte im Abstand von zwei Wochen per Telefon. Der durchschnittliche Gesamtwert des PDI-D betrug 24,9 (Erstbefragung) bzw. 26,7 (Zweitbefragung) [möglicher Höchstwert: 70]. Die Test-Retest-Reliabilität lag für den PDI-D bei rS = 0,87, für die GCPS-D bei rS = 0,92. Für die Summe der beiden Befragungen betrug der Spearmansche Korrelationskoeffizient von PDI-D zu GCPS-D rS = 0,88. Cronbachs Alpha, ein Maß für die Kohärenz, ergab für den PDI-D Werte von 0,88 bzw. 0,87 (Erst- bzw. Zweitbefragung) und für die GCPS-D Werte von jeweils 0,92 (Erst- bzw. Zweitbefragung). Die Anwendung sowohl des PDI-D als auch des GCPS-D kann bei Patienten mit Myoarthropathien zur Abschätzung der schmerzbedingten Beeinträchtigung empfohlen werden, wobei mit letzterem Instrument auch Informationen zur Schmerzstärke gewonnen werden. Bei Patienten mti einer gemäß der GCPS-Klassifizierung hohen Beeinträchtigung (Grad III oder IV) sollte eine weiterführende Schmerzdiagnostik durch einen entsprechend geschulten klinischen Psychologen durchgeführt werden. Von dieser Maßnahme wären im untersuchten Patientenkollektiv 26 bzw. 28 (Erst- bzw. Zweitbefragung) der 70 Patienten betroffen gewesen.