Seiten: 121-136, Sprache: DeutschSchmidt, Julia C. / Gutekunst, Claudia J. / Walter, ClemensDiese Falldokumentation wurde im Rahmen des Weiterbildungsprogrammes Parodontologie am Universitären Zentrum für Zahnmedizin Basel (Schweiz) erstellt. Anhand der systematischen Parodontitistherapie einer afrikanischen Patientin mit fortgeschrittenem Attachmentverlust (generalisierte aggressive Parodontitis [Typ III.B]) wird das Behandlungskonzept entsprechend der Qualitätsleitlinien der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft (SSO) dargestellt. Die Behandlung erfolgte in vier Phasen und wird über den Zeitraum von insgesamt zwei Jahren und zehn Monaten beschrieben. Nach einer umfassenden parodontalen Diagnostik erfolgte die antiinfektiöse nichtchirurgische Therapie, welche durch adjuvante systemische Antibiotika ergänzt wurde. In einer zweiten Behandlungsphase konnte durch einen lokalen resektiven parodontalchirurgischen Eingriff (Tunnelierung) eine weitere Verbesserung der parodontalen Situation erzielt werden. Zur Aufrechterhaltung des Behandlungsresultates befindet sich die Patientin seitdem in der dreimonatigen unterstützenden parodontalen Therapie.
Schlagwörter: generalisierte aggressive Parodontitis, systematische Parodontitistherapie, adjuvante systemische Antibiose, resektive Parodontalchirurgie
Seiten: 137-142, Sprache: DeutschRüdiger, StefanDie Parodontologie ist in Schweden ein fest etabliertes klinisches Fachgebiet. Durch eine zahnärztliche Versorgung auf breiter Front sind parodontale Behandlungen großen Teilen der Bevölkerung zugänglich. Der Berufsstand der Dentalhygienikerin hat einen gefestigten Status und trug im Laufe der vergangenen Jahrzehnte mit dazu bei, dass die Ausbreitung von parodontalen Erkrankungen rückläufig ist. In ihrem seit langem selbständigen Fachgebiet und vor dem Hintergrund des wachsenden Erkrankungsbildes der Periimplantitis haben sich die Parodontologen auch im Bereich der dentalen Implantologie in weiten Teilen des Landes etabliert. Die Behandlung von Parodontitis wird von der schwedischen Krankenkasse in gleicher Weise wie andere zahnärztliche Behandlungen erstattet.
Seiten: 147-167, Sprache: DeutschSteiner, Ilse / Klug, Clemens / Sinko, Klaus / Bruckmann, CorinnaEin FallberichtPatienten mit schwerer Parodontitis und zusätzlichem zahnärztlichen Behandlungsbedarf stellen in der täglichen Praxis eine Herausforderung dar, da ihre Behandlung oft die enge Zusammenarbeit mehrerer Fachdisziplinen erfordert. Die parodontologische Therapie nimmt während des gesamten Behandlungsablaufs einen wichtigen Stellenwert ein, da damit am Beginn das Fundament für die weiteren Schritte geschaffen wird und mittels unterstützender Parodontitistherapie dieser Zustand während der weiterführenden zahnärztlichen Therapie und darüber hinaus gehalten werden kann. Anhand einer Falldarstellung wird die systematische Abfolge der Behandlungsschritte einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Parodontologin, Hauszahnärztin, Kieferorthopäden, Mund-Kiefer-Gesichtschirurg sowie Prothetiker bei einer Patientin mit fortgeschrittener generalisierter chronischer Parodontitis, kompromittierter Ästhetik aufgrund pathologischer Zahnwanderungen sowie Schmelzdefekten in der Oberkieferfront bei schwerer Dysgnathie gezeigt.
Schlagwörter: chronische Parodontitis, mikrobiologische Diagnostik, Kieferorthopädie, Dysgnathie, bilaterale sagittale Spaltungs-Osteotomie, interdisziplinäres Behandlungskonzept, dentale Ästhetik, unterstützende Parodontitistherapie
Seiten: 173-177, Sprache: DeutschSchaller, Dennis / Derks, JanDefinition, Falldefinitionen und DiagnostikDie Diagnose Periimplantitis ist durch die beiden Befunde "Entzündung" und "Knochenverlust" eindeutig definiert. Dennoch liefert die Wissenschaft divergente Daten zur Häufigkeit der Erkrankung, und die Expertenmeinungen zum Thema liegen teilweise konträr. Für den Praktiker ist wichtig zu verstehen, dass Studienergebnisse zur Prävalenz von Periimplantitis entscheidend von der jeweils verwendeten Falldefinition abhängig sind und ohne Berücksichtigung derselben nicht interpretiert werden können. Im klinischen Alltag finden diese Schwellenwerte jedoch keine Anwendung. Die Nachsorge von Implantaten gleicht dem Vorgehen um natürliche Zähne: Jede feststellbare pathologische Veränderung führt zur Diagnose und entsprechend angepassten Therapiemaßnahmen.
Schlagwörter: Periimplantitis, Definition, Falldefinition, Prävalenz
Seiten: 185-191, Sprache: DeutschRüdiger, StefanZu den Aufgaben eines Fachzahnarztes gehört es zum einen, beste klinische Routine und Behandlungskonzepte in der eigenen Klinik bereitzustellen. Zum anderen ist es von Bedeutung, das eigene Wissen anderen Behandlern so zu vermitteln, dass grundlegendes Verständnis und solides Wissen im Fachgebiet Patienten auf breiter Front zugänglich gemacht werden kann. Dies geht nicht ohne die Hilfe der Überweiser und ist besonders wichtig in einem Fach wie der Parodontologie, in dem Vorbehandlung und Nachsorge ausschlaggebend für ein langfristig stabiles Behandlungsergebnis sind. Ein guter persönlicher Kontakt ist hier unerlässlich. Gemeinsame Behandlungseinsätze sowie Aus- und Weiterbildung auf lokalem Niveau sind die beiden Hauptstützen, die medizinische Kompetenz kontinuierlich auf den neuesten Stand bringen.
Schlagwörter: Aus- und Weiterbildung, Grundversorgung, Sekundärversorgung, Konsultationsbesuch, problemorientiertes Lernen
Seiten: 213-214, Sprache: DeutschHierse, LisaInterview mit der Millerpreisträgerin PD Dr. Amelie BäumerIm November 2016 wurde der Parodontologin PD Dr. Amelie Bäumer im Rahmen des Deutschen Zahnärztetags der deutsche Millerpreis überreicht. Der Millerpreis ist der renommierteste wissenschaftliche Preis der DGZMK und ist mit 10 000 € dotiert. PD Dr. Bäumer, die sowohl als Oberärztin in der Sektion Parodontologie der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde des Universitätsklinikums Heidelberg als auch in eigener Praxis in Bielefeld tätig ist, erhielt den Preis für ihre Studie "Langzeitergebnisse bei aggressiver Parodontitis".