Seiten: 9-15, Sprache: DeutschCordes, Valerie / Pischon, Nicole / Riess, Hanno / Dommisch, HenrikJahrzehnte erfolgte eine orale Antikoagulation von Patienten mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA). Heutzutage gibt es Alternativen in Form der neuen, nicht-Vitamin-K-antagonistischen oralen Antikoagulanzien (NOAKs), wobei man direkte Thrombininhibitoren und Faktor-xa-Inhibitoren unterscheidet. Der Vorteil dieser neuen Medikamente liegt darin, dass in großen Studien gezeigt werden konnte, dass bei nicht-valvulärem Vorhofflimmern und bei venösen Thromboembolien im Vergleich zu VKA bei mindestens gleichwertiger Wirksamkeit weniger schwere Blutungen auftreten und Wirkspiegelkontrollen sowie häufige Dosisanpassungen entfallen. Allerdings gibt es bis zum jetzigen Zeitpunkt noch kein europäisch zugelassenes Antidot, sodass insbesondere akute chirurgische Eingriffe mit einem erhöhten Blutungsrisiko verbunden sein könnten und daher eine sachgerechte prä-, peri- und postoperative Betreuung der Patienten erforderlich ist. Im Falle des Auftretens von Blutungen reichen aufgrund der kurzen Halbwertzeit der Substanzen meist überbrückende symptomatische Maßnahmen aus.
Schlagwörter: neue orale Antikoagulanzien, Thrombininhibitor, Faktor-Xa-Inhibitor, Halbwertszeit, fehlendes Antidot
Seiten: 17-33, Sprache: DeutschGraetz, Christian / Plaumann, Anna / Dörfer, Christof E.Die Langzeiterfolge zum Erhalt von Zähnen bei frühzeitiger präventiver Betreuung von Patienten mit Parodontitis sind gut dokumentiert und bei regelmäßiger unterstützender Parodontitisbehandlung (UPT) wird über niedrige Zahnverlustraten berichtet. Trotz vielfältiger parodontaler Therapieoptionen zur Erfüllung des Patientenwunsches nach maximalem Zahnerhalt, muss aber sowohl die steigende Lebenserwartung als auch der teils nicht vertretbare Kosten-Nutzen-Aufwand Beachtung finden. Es ist unbestritten, dass eine frühzeitige Extraktion eines vermeintlich hoffnungslosen Zahnes umfassende therapeutische Konsequenzen für die nächsten Jahrzehnte bedingen kann. Der hier vorgestellte Patientenfall dokumentiert eine Behandlungsstrategie über nahezu acht Jahre, bei der kritische Zähne nicht extrahiert, sondern behandelt wurden. Begleitet von den Ergebnissen vielfältiger Longitudinalstudien mit ähnlichem parodontologischen Behandlungskonzept demonstriert der im Fallbericht erreichte Zahnerhalt maximale Patientenzufriedenheit. Ein lebenslanger Erhalt von Zähnen scheint ein erreichbares Ziel und auch der notwendige Aufwand, insbesondere während der risikoorientierten UPT, rechtfertigt niemals eine frühzeitige Extraktion von Zähnen.
Schlagwörter: Zahnverlust, Kosten-Nutzen-Analyse, Lebensqualität, Parodontitis, Parodontitistherapie
Seiten: 35-40, Sprache: DeutschDerks, HermannEin FallberichtDem Wunsch des Patienten nach definitiver, festsitzender Restauration konnte nachgekommen werden durch das Konzept der "Cross-arch"-Brücke. Im beschriebenen fall wurde eine fortgeschrittene Parodontitis konservativ therapiert. Mit einer patientengerechten festsitzenden provisorischen Versorgung konnte die parodontale Behandlung durchgeführt werden. Mit einem Freiend-Brückenglied konnte in dem vorliegenden Fall ein zusätzliches Implantat vermieden werden. Zwei Freiend-Brückenglieder wurden allerdings als zu riskant eingeschätzt. Die Therapie mit einer "Cross-arch"-Brücke auf parodontal geschädigten (aber gesunden) Zähnen ist eine wissenschaftlich erprobte Behandlungsmethode. Der vorliegende Beitrag beschreibt die Behandlung einer fortgeschrittenen Parodontitis. Nach Initialtherapie und provisorischer Versorgung konnte die Parodontalbehandlung sowie die darauffolgende prothetische Rehabilitation des Patienten ohne Zeitdruck durchgeführt werden. Die einzelnen Behandlungsschritte sowie Überlegungen zur Therapieplanung werden dargestellt.
Schlagwörter: generalisierte fortgeschrittene chronische Parodontitis, festsitzende provisorische Versorgung, "Cross-arch"-Brücke, Implantat
Seiten: 43-62, Sprache: DeutschMahfoud, GhayathEin FallberichtDie chronische Parodontitis ist eine multifaktorielle entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates, die durch Attachmentverlust und Knochenabbau charakterisiert ist. Die systematische Behandlung von parodontalen Erkrankungen, die Mitarbeit des Patienten und eine regelmäßig durchgeführte unterstützende Parodontitistherapie (UPT) sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie. In diesem Beitrag wird über einen Fall mit generalisierter schwerer chronischer Parodontitis und einer Paro-Endo-Läsion bei einer 54-jährigen Patientin berichtet.
Schlagwörter: chronische Parodontitis, Paro-Endo-Läsion, antiinfektiöse Therapie, Full-Mouth-Decontamination, unterstützende Parodontitistherapie (UPT)