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Als Unterstutzung der konventionellen mechanischen Parodontitistherapie kommen heute zunehmend antimikrobielle Wirkstoffe zum Einsatz. Die lokale Applikation von antimikrobiell wirksamen Substanzen ermoglicht dabei eine hohe Wirkstoffkonzentration bei insgesamt geringer systemischer Belastung. Fur die kontinuierliche Freisetzung des Wirkstoffs Chlorhexidin uber einen langeren Zeitraum wurde ein biologisch degradierbares Depotpraparat in Form eines Chips (PerioChip) entwickelt. Dieser Ubersichtsartikel evaluiert, basierend auf der heute vorliegenden Evidenz, die Einsatzmoglichkeiten des PerioChipR im Rahmen der Parodontitistherapie. Daruber hinaus werden weitere potenzielle Anwendungsmoglichkeiten des PerioChipR diskutiert.
Schlagwörter: Parodontitistherapie, Chlorhexidinchip, lokale antimikrobielle Therapie
Subepitheliale Bindegewebetransplantate werden im Bereich der plastischen Parodontologie in vielen Indikationen eingesetzt. Als ein Nachteil dieser Technik muss die Morbidität des Patienten durch Wundheilungsstörungen an der Entnahmestelle genannt werden. Das folgende Fallbeispiel veranschaulicht die Verwendung einer modifi zierten "Single-incision"-Technik zur Entnahme eines Bindegewebetransplantats aus dem Gaumen, mit dem Ziel, die Wundadaptation zu verbessern und so einen komplikationslosen Heilungsverlauf zur ermöglichen.
Schlagwörter: Weichgewebeaugmentation, subepitheliales Bindegewebstransplantat, primäre Wundheilung
Obwohl eine Vielzahl an traditionellen und teils modifi zierten Techniken zur chirurgischen Wurzeldeckung existieren, gibt es dennoch klinische Situationen, in denen diese Techniken nur selten zu einem optimalen Ergebnis führen. Die hier vorgestellte modifi zierte Schwenklappenplastik stellt eine Erfolg versprechende Alternative dar, insbesondere für eine Behandlung im Unterkieferfrontzahnbereich mit marginal inserierendem Lippenbändchen. Bei korrekter Indikation kann diese Technik mit besonderem Augenmerk auf die Schnittführung und Spaltlappenpräparation zu einem maximal ästhetischen Ergebnis führen.
Schlagwörter: Plastische Parodontalchirurgie, modifi zierte Schwenklappenplastik, Lippenbändchenexzision, Spaltlappen
Eine prospektive, randomisierte, klinisch kontrollierte, einfach verblindete Multicenterstudie
Das Hauptziel der parodontalen Therapie ist die Prävention bzw. Beseitigung der Infektion und der hierdurch bedingten Entzündungsreaktion. Im Vordergrund steht dabei die drastische Reduktion oder Elimination der krankheitsverursachenden Noxen, in diesem Fall der Bakterien bzw. des Biofi lms. Eine neue ergänzende Möglichkeit in der geschlossenen Parodontaltherapie liegt in der Nutzung von speziell entwickelten Luft-Pulver-Wasserstrahlgeräten unter Verwendung eines Glycinpulvers. Ziel war es, die Effi zienz einer subgingival angewandten niedrigabrasiven Glycin-Pulverstrahlbehandlung im Rahmen der nichtchirurgischen Parodontitistherapie über einen Sechsmonatszeitraum zu prüfen. An der randomisierten, klinisch kontrollierten, einfach verblindeten Multicenterstudie im Parallelgruppendesign zur Effi zienzprüfung einer niedrigabrasiven Glycin-Pulverstrahlbehandlung im Rahmen der nichtchirurgischen Parodontitistherapie nahmen 52 Patienten teil. In der Testgruppe (n = 26) wurde die Parodontitistherapie mit subgingivaler Anwendung eines niedrigabrasiven Glycin-Pulverstrahls kombiniert, in der Kontrollgruppe erfolgte ausschließlich subgingivales Debridement mittels Handinstrumentierung. Hauptzielgrößen waren Sondierungstiefen (ST) und Sondierungsbluten (BOP), die zur Ausgangssituation, nach sechs, zwölf und 24 Wochen erhoben wurden. Nebenzielgröße war die semiquantitative Keimanalyse zur Ausgangssituation und nach zwölf Wochen. Nach zwölf und 24 Wochen erfolgte eine professionelle Zahnreinigung (PZR) in der Test- und Kontrollgruppe. Die statistische Prüfung erfolgte mit dem Chi-Quadrat-, dem Levene-Test, dem Likelihood-Quotienten. Bei den Sondierungstiefen kam es in der Testgruppe innerhalb der ersten drei Monate zu einer kurzfristig deutlicheren Reduktion der gemessenen Werte. Gleiches gilt für den Parameter "Sondierungsbluten". Die mikrobiologische Keimanalyse bestätigte diese Tendenz. Sowohl bei der Untersuchung der Einzelkeime als auch bei der Gesamtkeimmenge resultierte in der Testgruppe eine größere Keimelimination als in der Kontrollgruppe. Allerdings zeigte die statistische Analyse keine signifikanten Unterschiede zwischen der Test- und der Kontrollgruppe über den untersuchten Zeitraum. Die kurzfristige, tendenziell deutlichere Reduktion der Sondierungstiefen sowie von Sondierungsblutung und Keimbelastung nach drei Monaten im Vergleich von Test- und Kontrollgruppe wurde auch nach sechs Monaten statistisch nicht verifi ziert und ist an größeren Populationen zu prüfen.
Schlagwörter: Niedrigabrasive Glycin-Pulverstrahltechnik, klinische Studie, Sondierungstiefe, Sondierungsblutung, Parodontitistherapie
Fortgeschrittene parodontale Erkrankungen können in Wechselwirkung mit dem metabolischen Syndrom und Diabetes mellitus dramatische orale Symptome verursachen, aber auch zu einem reduzierten Allgemeinbefi nden beitragen. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den betreuenden Ärzten bei der Diagnostik und Behandlung sowie die konsequente antiinfektiöse parodontale Therapie können zu erheblichen Verbesserungen der oralen Symptomatik führen, die sich auch positiv auf die metabolische Kontrolle auswirken können. Dies wird am Beispiel eines Patienten mit ungewöhnlicher parodontaler Symptomatik und bekanntem Diabetes mellitus dargestellt.
Schlagwörter: Chronische Parodontitis, Gingivavergrößerung, Diabetes mellitus