Seiten: 275-293, Sprache: DeutschErpenstein†, Heinz / Bochard, RaphaelTeil 2: Patientenfaktoren, Defektfaktoren, Vorhersagbarkeit der Deckung, Art des postoperativen AttachmentsDie Vielzahl der Methoden zur Rezessionsdeckung, die Variabilität der Rezessionsformen einschließlich angrenzender Gewebe, die hohen Erwartungen ästhetisch orientierter Patienten und die Art des Eingriffs als Wahleingriff stellen in der Praxis hohe Anforderungen an die Indikationsstellung und Risikoeinschätzung des geplanten Eingriffs. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher, Faktoren aufzuzeigen und zu bewerten, die die Wahl der Methode erleichtern.
Schlagwörter: Rezessionsdeckung, Ästhetik, Rauchen, koronaler Verschiebelappen, lateraler Verschiebelappen, Envelopetechnik, subepitheliales Bindegewebetransplantat, gesteuerte Geweberegeneration, Schmelzmatrixproteine
Seiten: 295-304, Sprache: DeutschBöhm, Sonja / Weng, Dietmar / Meyle, JörgKonzeptreihe "Basisinformationen zu Behandlungstechniken"Der Einsatz von Bindegewebetransplantaten ist zu einer weit verbreiteten Therapieoption im Bereich der ästhetisch orientierten Parodontalchirurgie geworden. Im Laufe der letzten drei Jahrzehnte seit der Erstbeschreibung von Bindegewebetransplantaten haben sich sowohl die Möglichkeiten der Gewebentnahme als auch die Indikationsgebiete geändert und weiter entwickelt. Der vorliegende Artikel soll eine Übersicht über Entnahmetechniken und Verwendungszweck sowie über zukünftige Entwicklungen geben.
Schlagwörter: Bindegewebetransplantat, plastische Parodontalchirurgie, Rezessionsdeckung, Weichgewebeaugmentation
Seiten: 305-312, Sprache: DeutschEickholz, Peter / Streletz, EvaKonzeptreihe "Parodontale Medizin"Infektionen der Atemwege resultieren aus der Verschleppung von Bakterien aus der Mundhöhle sowie dem Nasen-Rachen-Raum in die unteren Atemwege, wenn es den Abwehrmechanismen des Körpers nicht gelingt, diese Keime zu eliminieren. Unter diesen Umständen kommt es zur Vermehrung der Mikroorganismen mit anschließender Gewebezerstörung. Die orale Flora könnte als Reservoir für diesen Infektionsweg fungieren und somit respiratorische Erkrankungen begünstigen. Durch solche bakteriellen Infektionen könnten chronisch-obstruktive Atemwegs- und Lungenerkrankungen (chronische Bronchitis, Lungenemphysem) sowie Lungenentzündungen ausgelöst werden. Bisher gibt es erst sehr wenige retrospektive Analysen, die sich mit dem Zusammenhang zwischen oraler Gesundheit und respiratorischen Erkrankungen beschäftigt haben. Es existieren jedoch erste Hinweise auf Zusammenhänge: Die Parodontitis könnte ein Risikofaktor für chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen sein. Allerdings teilen Parodontitis und obstruktive Lungenerkrankungen auch einen bedeutenden pathogenetischen Faktor: das Rauchen. Weitere, insbesondere longitudinale Studien müssen folgen, um diese Hinweise zu bestätigen und abzusichern. Möglicherweise sind zumindest bei bestimmten Patientengruppen (pflegebedürftige, immungeschwächte und ältere Menschen) Strategien zur Reduktion von Zahnbelägen sowie die Prävention bzw. Therapie der Parodontitis für die Verhinderung respiratorischer Erkrankungen von Bedeutung.
Schlagwörter: Chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen, chronische Bronchitis, Lungenemphysem, Pneumonie, Parodontitis, Rauchen, Risikofaktor
Seiten: 313-320, Sprache: DeutschEngl-Schmücker, Jennifer / Gaßmann, Georg / Grimm, Wolf-DieterZwischen parodontalen und systemischen Erkrankungen sind einige gesicherte mutuelle Zusammenhänge bekannt. Allerdings gibt es nur wenige über einen längeren Zeitraum behandelte und nachuntersuchte Sarkoidosepatienten. Im beschriebenen Fall stellte sich die Patientin mit einer generalisierten Parodontitis, die mit schmerzhaften Ulzerationen vergesellschaftet war, in der Klinik vor. Eine hormonelle Dysfunktion, pathologische Veränderungen im Blutbild, Mykosen, eine bakterielle Superinfektion und medikamentös bedingte Allergien wurden ausgeschlossen. Die interdisziplinäre Diagnostik zusammen mit dem Lungenfacharzt und eine Gingivabiopsie zur feingeweblichen Bewertung führten zur Diagnose "Sarkoidose". Durch eine Kortikoidtherapie und eine systematische Parodontaltherapie wurde die Patientin erfolgreich behandelt. Auch vier Jahre posttherapeutisch zeigt sich unter dreimonatlicher Erhaltungstherapie ein Fortbestand der stabilen parodontalen und pulmonalen Verhältnisse. Das Fallbeispiel zeigt die wichtige Bedeutung der differenzialdiagnostischen Erwägungen und des interdisziplinären Ansatzes in der Diagnostik und Therapie von Parodontalerkrankungen, die im Zusammenhang mit systemischen Erkrankungen stehen.
Schlagwörter: Parodontitis, Lungenerkrankung, interdisziplinäre Diagnosesicherung, Kortikoidmedikation, systematische Parodontalbehandlung
Seiten: 321-330, Sprache: DeutschRedaelli, Oliver / Stiller, MichaelIn diesem Fallbericht wird die Therapie einer durch Actinobacillus actinomycetemcomitans hervorgerufenen generalisierten aggressiven Parodontitis (alte Nomenklatur: RPP = rapidly progressive periodontitis) dokumentiert. Die parodontologische Behandlung mit anschließender Implantatversorgung umfasste einen Zeitraum von fast vier Jahren.
Schlagwörter: Generalisierte aggressive Parodontitis, parodontologische Behandlung, ein- und zweizeitiger Sinuslift mit Knochenersatzmaterialien, implantatgetragene prothetische Versorgung
Seiten: 331-335, Sprache: DeutschMeyle, JörgGelegentlich gibt es Situationen, in denen außergewöhnliche Fälle zur Begutachtung eingereicht werden. Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine besonders schwere generalisierte aggressive Parodontitis, die unerklärlicherweise über Jahre hinweg nicht adäquat behandelt werden konnte, da durch das Begutachtungsverfahren der Kassenzahnärztlichen Vereinigung eine Übernahme der Behandlungskosten abgelehnt wurde. Dieser Fall wirft im Hinblick auf die bisherige Praxis des Begutachtungsverfahrens und die Auswahl der Gutachter etliche Fragen auf.
Schlagwörter: Parodontitis, Behandlungsentscheidung, Gutachterwesen