Seiten: 105-118, Sprache: DeutschMeyle, Jörg / Ammoura, Ayham / Hossein, Hamid / Bödecker, Rolf-Hasso / Chakraborty, Trinad / Domann, EugenDie lokale Freisetzung von desinfizierenden Wirkstoffen im Rahmen der parodontalen Therapie hat sich in verschiedenen Studien als wirksam erwiesen. Der zusätzliche Einsatz des PerioChips® in Ergänzung zum subgingivalen Scaling und zur Wurzelglättung (SRP) verbessert die klinischen Ergebnisse der Lokaltherapie. In der vorliegenden Studie wurde die Wirkung des Chips auf klinische und mikrobiologische Parameter vor der subgingivalen mechanischen Therapie analysiert. Bei 14 Patienten mit chronischer Parodontitis wurden an jeweils sechs Stellen pro Zahn verschiedene klinische Parameter, wie die Sondierungstiefe (ST), der Attachmentlevel (CAL) und die Sondierungsblutung (BOP), gemessen. Von den tiefsten parodontalen Taschen (insgesamt 56 Stellen) wurden subgingivale Plaqueproben gesammelt und mit Hilfe der Polymerasekettenreaktion (PCR) analysiert. Dann wurden Chlorhexidinchips in diese Taschen appliziert und die klinischen und mikrobiologischen Parameter am 10. und 28. Tag erneut erhoben. Zu Beginn waren Porphyromonas gingivalis (P. g.), Tannerella forsythia (T. f.) und Treponema denticola (T. d.) die am häufigsten nachgewiesenen Pathogene (95 %, 98 % bzw. 81 % der untersuchten Stellen). Nach Einsatz des Chips ergab sich eine eindeutige (p 0,05) klinische Verbesserung (Reduktion der Sondierungstiefe um 0,96 mm; Reduktion der Sondierungsblutung um 53 %) und eine signifikante Reduktion der Häufigkeit von P. g., T. f. und T. d. (95 % auf 21 %, 98 % auf 44 % und 80 % auf 14 %). Aus den Ergebnissen kann geschlossen werden, dass die lokale Desinfektion der Taschen mit Hilfe des PerioChips vor der mechanischen Therapie eine effektive Maßnahme ist, um die in den Taschen vorhandenen Pathogene zu reduzieren und auch die klinischen Zeichen der Parodontitis zu verbessern.
Schlagwörter: Chlorhexidin, Desinfektion, subgingivale Plaque, Pathogene, Actinobacillus actinomycetemcomitans, Porphyromonas gingivalis, Tannerella forsythia, Prevotella intermedia, Treponema denticola, Eikenella corrodens, PerioChip®
Seiten: 119-129, Sprache: DeutschHarnack, Lutz / Gonzales, José / Meyle, JörgEin 47-jähriger Patient stellte sich in der Poliklinik für Parodontologie des Universitätsklinikums Gießen mit einer schweren chronischen Parodontitis vor. Die parodontale Untersuchung ergab Sondierungstiefen (ST) und einen klinischen Attachmentverlust (CAL) von mehr als 10 mm an mehreren Zähnen. Von den 28 vorhandenen Zähnen wiesen 26 eine ST > 5 mm mit Sondierungsblutung (SB) auf. Die Molaren zeigten Furkationsläsionen der Grade I und II. Weiterhin waren Restaurationen mit insuffizienten Randverhältnissen feststellbar. Es wurden Mundhygieneinstruktionen gegeben, um die Plaque- und Papillenblutungsindizes zu reduzieren. Danach wurde zehn Tage lang an allen Zähnen mit ST > 5 mm mit dem PerioChip® subgingival kontrolliert Chlorhexidin freigesetzt. Anschließend erfolgte eine Lokaltherapie aller befallenen Stellen in Form eines Deep Scaling (DS). Nach drei Monaten wurden die parodontalen Parameter nochmals erfasst.
Schlagwörter: PerioChip®, Chlorhexidin, schwere chronische Parodontitis, Lokaltherapie
Seiten: 131-136, Sprache: DeutschGruber, Julia / Kropf, Christine / Gahleitner, Andre / Schneider, Barbara / Solar, PeterIn der bisher vorliegenden Literatur wurde noch niemals die Vermessung der Fläche des Gesamtparodonts von vollbezahnten Kiefern beschrieben. Dies erfolgte in der vorliegenden Studie, in der die Computertomographie(CT)-Daten von 57 Patienten analysiert wurden. Die errechnete durchschnittliche Gesamtoberfläche aller Zahnwurzeln eines Erwachsenen mit 28 Zähnen betrug 75,4 cm2. Dieser nunmehr gesicherte anatomische Basiskennwert stimmt gut mit den in der Literatur angegebenen Schätzungen überein.
Schlagwörter: Wurzeloberfläche, Attachmentfläche, parodontale Gesamtfläche, Computertomographie
Seiten: 137-143, Sprache: DeutschBröseler, Frank / Tietmann, ChristinaZuweilen lassen sich im Rahmen parodontaler Grunduntersuchungen isolierte, auf einzelne Zähne beschränkte Alveolarknochenläsionen bei ansonsten gesunden Verhältnissen diagnostizieren. Solche isolierten Läsionen werden aufgrund ihrer Morphologie auf Röntgenzahnfilmen kaum erkannt. Oft ist es der Patient selbst, der bei objektiv klinisch gesund erscheinenden Verhältnissen auf Atypien hinweist, die er durch chronischen oder chronisch rezidivierenden Exsudatfluss bemerkt. In fortgeschrittenen Fällen ist oft erst die Lockerung des betroffenen Zahns Anlass zur Therapie. Die regenerative Therapie unter Verwendung eines xenogenen Knochenersatzmaterials bietet die Möglichkeit, mit einem einzigen chirurgischen Eingriff die Ausheilung einer zwei- oder dreiwandigen Alveolarknochenläsion herbeizuführen. Insbesondere im Bereich der oberen Frontzähne muss dabei auf die Erhaltung der Interdentalpapillen geachtet werden, um den Patienten nicht einem schwer tolerierbaren ästhetischen Kompromiss auszusetzen. Mit der hier beschriebenen Methode konnten ein derart parodontal geschädigter Zahn und die Weichgewebemorphologie erhalten werden.
Schlagwörter: Parodontale Regeneration, Xenotransplantat, Papille, interdentaler Knochendefekt