Seiten: 81, Sprache: DeutschLekholm, U. / van Steenberghe, D. / Herrmann, I. / Bolender, C. / Folmer, T. / Gunne, J. / Henry, P.Einhundertneunundfünfzig teilbezahnte Patienten im Alter von 17 bis 70 Jahren wurden in neun Kliniken in verschiedenen Ländern mit Branemark System-lmplantaten behandelt. Die Patienten wurden im Rahmen einer Prospektivstudie über einen Zeitraum von fünf Jahren nachuntersucht, wobei der Implantaterfolg und die Stabilität der Suprakonstruktion im Vordergrund standen. Gemessen wurden der jeweilige Plaque- und Gingivaindex sowie die Sondierungstiefen im Bereich von Zähnen und Implantaten. Die Lage des Knochenrandes an den Implantaten wurde anhand von intraoralen Röntgenaufnahmen bestimmt. Auch die Kaufunktion und mögliche Komplikationen wurden erfaßt. Es wurden 558 Implantate in 68 Ober- und 91 Unterkiefer der Applevaate-Kennedy-Klassen 1, 11 und IV eingebracht. 528 der ursprünglich 558 inserierten Implantate wurden in der Distanzhülsen-Operation freigelegt, wovon bei insgesamt 154 Patienten 521 Implantate mit 197 rein implantatgetragenen festsitzenden Brücken versorgt wurden. Während des Untersuchungszeitraums sind insgesamt 27 Patienten ausgeschieden oder mußten wegen der Nichteinhaltung des Untersuchungsprotokolls von der Studie ausgeschlossen werden. Dies bedeutete, daß 116 Implantate (80 ausgeschlossene = 14%, 36 Mißerfolge = 6% und 32 prothetische Konstruktionen = 16%) beim letzten Kontrolltermin nicht mehr untersucht werden konnten. Die auf der Grundlage der verbliebenen Implantate errechnete kumulative Implantaterfolgsrate betrug 92% im Oberkiefer und 94% im Unterkiefer; die entsprechende Erfolgsrate für die Stabilität der Suprakonstruktion lag bei 94%. Plaque- und Gingivaindizes zeigten ähnlich gesunde Verhältnisse im Bereich von natürlichen Zähnen und Implantatpfeilern. Der durchschnittliche marginale Knochenverlust betrug im Fünfjahreszeitraum nicht mehr als 1 mm bei allen in die Auswertung einbezogenen lmplantaten. Während des Nachuntersuchungszeitraums wurden kaum Komplikationen festgestellt; bei den meisten handelte es sich um Kunststoff-Frakturen und gelockerte Goldschrauben. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, daß durch die Anwendung des Branemark Systems bei teilbezahnten Patienten sichere und vorhersagbare Behandlungsergebnisse für einen Zeitraum von fünf Jahren erzielt werden können.
Schlagwörter: Branemark System, Osseointegration, teilbezahnter Kiefer, Titanimplantat
Seiten: 97, Sprache: DeutschSanderink, R. / Bengel, W.Beim Auftreten parodontaler Entzündungen aktivieren Bakterien Wirtszellen und physiologische Systeme des Wirtes in einer Weise, daß Gewebezerstörung unausweichlich wird. Neben der direkten, zytotoxischen Gewebedestruktion durch Plaquebakterien bzw. deren Produkte sind enzymatische, phlogogene und vor allem immunpathologische Reaktionen die Hauptursachen für den Gewebeverlust. Die rapide Zunahme der diesbezüglichen wissenschaftlichen Erkenntnisse und die entsprechend hohe Zahl von Veröffentlichungen erschweren es dem parodontologisch tätigen Zahnarzt, auf dem Stand der Entwicklung zu bleiben. Daher soll in diesem Übersichtsartikel versucht werden, die großen Fortschritte der Immunbiologie und deren Bedeutung für die klinische Parodontologie in verständlicher Form zu erläutern. Die komplexe Pathogenese der marginalen Parodontitis ist in den letzten Jahren zunehmend besser verstanden worden. Dies wurde möglich durch eine weitgehende Klärung der Rolle der immunkompetenten und phagozytierenden Zellen mit ihren regulierenden Oberflächenmolekülen (wie MHC, CD-Antigene und Rezeptoren) und der efferenten Systeme bzw. Effektormoleküle (wie Antikörper, Komplement, Zytokine, Enyme, wie Matrix-Metalloproteinasen und Mediatoren, wie PAF, Histamin, Anaphylatoxine und Arachidonsäuremetaboliten). Die Kenntnisse über diese Verbindungen eröffnen eine Fülle von neuen Möglichkeiten für die parodontale Diagnostik. Auch die Tatsache, daß die PMN- Komplement-Antikörper-Achse für den Schutz gegen Parodontalerreger essentiell ist und daß Abweichungen innerhalb dieses Systems zu erhöhtem Parodontitisrisiko führen, kann als Ansatz bei der Entwicklung neuartiger porodontaler Risikotests herangezogen werden. Schließlich bilden HLA-Assoziierungen zusammen mit der Ermittlung funktioneller und molekularer Abweichungen in der PMN- Zellmembran eine genetische Grundlage Für die Entwicklung neuer diagnostischer Methoden.
Schlagwörter: Parodontitis, Immunantwort, phlogogene Mechanismen, enzymatische Mechanismen, zytotoxische Mechanismen
Seiten: 121, Sprache: DeutschJepsen, K. / Jepsen, S.Vorgestellt wird eine erfolgversprechende Operationstechnik zur plastischen Deckung parodontaler Rezessionen noch dem Prinzip der gesteuerten Geweberegeneration. Bisher waren komplizierte Nahttechniken erforderlich, um bei dieser Form parodontaler Defekte einen Raum zwischen Membran und Wurzeloberfläche zu schaffen und ein Kollabieren der Membran zu verhindern. Neue titanverstärkte Konfigurationen ermöglichen eine formstabile dreidimensionale Anpassung der Membran an den Defekt und lassen den Behandler einen ausreichend großen Raum für eine mögliche porodontale Regeneration vorbestimmen. Zwei Fallberichte demonstrieren ein parodontalchirurgisches Vorgehen, mit dessen Hilfe gute klinische Ergebnisse mit vollständiger Deckung der Defekte erzielt wurden. Die vorgestellte Operationstechnik beinhaltet die intensive Wurzelglättung, eine Wurzeloberflächenkonditionierung, die Plazierung einer titanverstärkten e- PTFEMembran und die Deckung mit einem koronalen Verschiebelappen.
Schlagwörter: Gesteuerte Geweberegeneration (GTR), Rezessionsdefekte, titanverstärkte e-PTFE-Membranen, parodontale Regeneration, Wurzeloberflächenkonditionierung
Seiten: 133, Sprache: DeutschUrbani, G. / Lombardo, G. / Matsrasso, S. / Vaia, E.Die Autoren präsentieren zwei Fälle von Gingivarezessionen, die mit Methoden zur Regeneration von Weichteilgeweben behandelt wurden. Die benutzten Membranen sind resorbierbar (Polyglactin 910 mit Kollagenummantelung). Die erzielten klinischen Resultate decken sich mit denen, die bei Verwendung von nicht-resorbierbaren Membranen erhalten werden. Einige klinische Beobachtungen scheinen die Beteiligung des Gingivaepithels bei der Wundheilung auszuschließen.
Schlagwörter: Gingivarezession, mukogingivale Chirurgie, Gesteuerte Geweberegeneration (GTR), resorbierbare Membran