Seiten: 351, Sprache: DeutschTerheyden / HendrikSeiten: 357-368, Sprache: DeutschPieger, Sascha / Heydecke, GuidoEine systematische ÜbersichtsarbeitBei einer verkürzten Zahnreihe stehen für den Ersatz fehlender Zähne in der Regel herausnehmbare Teilprothesen, festsitzende (Extensions-)Brücken und festsitzender implantatgetragener Zahnersatz zur Verfügung. Ziel dieser Arbeit war der Vergleich des Nachsorgebedarfs von konventionell herausnehmbarem und festsitzendem Zahnersatz mit implantatgetragenem Zahnersatz zum Ersatz fehlender Seitenzähne. Dies beinhaltete die Analyse der technischen und biologischen Komplikationen von Teilprothesen, Extensionsbrücken und Brücken auf Implantaten zum Ersatz fehlender Seitenzähne sowie die Berechnung der aus dem Nachsorgebedarf resultierenden direkten und indirekten Kosten. Im Ergebnis dieser Arbeit verursacht herausnehmbarer Zahnersatz einen höheren Nachsorgeaufwand und höhere Folgekosten als implantatgetragener festsitzender Zahnersatz. Dennoch sind beide Therapiemittel mit einem zeitlich und preislich geringeren Aufwand anzuwenden als festsitzende Extensionsbrücken.
Schlagwörter: Teilprothesen, Extensionsbrücken, Implantate, Misserfolg, Nachsorge, Kosten, Literaturübersicht
Seiten: 371-382, Sprache: DeutschTetsch, Jan / Tetsch, PeterSubjektive Bewertung und fotometrische Analyse von 180 ImplantatkronenDie subjektive Beurteilung der "dentalen Ästhetik" ist von zahlreichen Faktoren abhängig und kann von Patienten und Zahnärzten ganz unterschiedlich eingeschätzt werden. Auch ist die Beurteilung des ästhetischen Ergebnisses einer Versorgung im Oberkieferfrontzahnbereich von verschiedenen Fachkollegen oft unterschiedlich. Es erscheint daher sinnvoll, ein Bewertungssystem zu diskutieren, bei dem sich die subjektive Einschätzung an definierten Kriterien orientiert und durch eine metrische Analyse ergänzt wird. Aus den Erfahrungen einer Auswertung von 180 Frontzahnimplantaten erschien eine subjektive Bewertung anhand therapeutischer Möglichkeiten zur Verbesserung der Rot-Weiß-Ästhetik interessant. Die Ergebnisse einer Auswertung nach diesen Kriterien wurden mit den Ergebnissen einer fotometrischen Analyse im copgiX®-Programm verglichen. Hier wurden auf standardisierten fotografischen Aufnahmen verschiedene Distanzen und Flächen gemessen und protokolliert. Die statistische Auswertung mit dem SPSS-Programm ergab interessante Aufschlüsse über den Zusammenhang zwischen den subjektiven Einschätzungen und den Ergebnissen der objektiv ermittelten Daten. Es wurden 62,2 % der untersuchten Implantatkronen positiv bewertet; bei 29,5 % bestanden prothetische und chirurgische Korrekturmöglichkeiten, und in 8,3 % wurde die Explantation empfohlen. Die Ergebnisse belegen die Notwendigkeit einer sehr sorgfältigen Planung bei Implantationen im Oberkieferfrontzahnbereich.
Schlagwörter: Dentale Ästhetik, Rot-Weiß-Ästhetik, Fotometrie, Augmentationen
Seiten: 383-389, Sprache: DeutschBauer, Julia / Schlegel, Karl Andreas / Nkenke, Emeka / Wichmann, Manfred / Neukam, Friedrich Wilhelm / Eitner, StephanDie implantologische Rehabilitation ist heute ein wichtiger Bestandteil der prothetischen Versorgung von Tumorpatienten. Viele retrospektive Studien belegen trotz des bestrahlten Implantatlagers und veränderter anatomischer Lagerverhältnisse günstige Langzeitergebnisse in Bezug auf die Überlebensrate der Implantate. Ziel der Studie war es, die Vorhersagbarkeit des Erfolgs einer implantatprothetischen Rehabilitation von Tumorpatienten zu validieren. Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden bei insgesamt 102 Tumorpatienten mit 449 Implantaten die Ergebnisse der implantologischen Rehabilitation evaluiert. Es zeigte sich bei einer mittleren Liegezeit der Implantate von 5,17 Jahren eine Implantatüberlebensrate von 97,5 % und eine Implantaterfolgsrate von 90,9 %. Die Versorgung von Tumorpatienten mit Implantaten und deren prothetische Versorgung muss aufgrund der vorliegenden Resultate als eine prognostisch sichere Therapie mit vorhersagbaren Ergebnissen angesehen werden.
Schlagwörter: Enossale Implantate, Radiatio, Tumorpatienten, Defektprothetik
Seiten: 391-402, Sprache: DeutschCannizzaro, Gioacchino / Leone, Michele / Consolo, Ugo / Ferri, Vittorio / Esposito, MarcoDer Zweck der Studie war ein Vergleich zwischen funktionell sofortbelasteten Implantaten nach lappenlosen Eingriffen (Studiengruppe) und unbelastet einheilenden Implantaten nach Lappenbildung (Kontrollgruppe) bei teilbezahnten Patienten. Von insgesamt 40 Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip 20 der Studiengruppe und 20 der Kontrollgruppe zugeordnet. Zur Sofortbelastung musste das Anzugsmoment der Implantate mindestens 45 Ncm betragen. Die Implantate in der Studiengruppe wurden noch am selben Tag mit provisorischen Kunststoffkronen versorgt. Die Implantate in der Kontrollgruppe konnten drei (Unterkiefer) oder vier Monate (Oberkiefer) gedeckt (Frontzahnbereich) oder ungedeckt (Seitenzahnbereich) einheilen. Einen Monat nach der Belastung wurden die Provisorien durch definitive Metallkeramikkronen ersetzt. Es wurden folgende Messgrößen erhoben: Kronen- und Implantatverluste, biologische und prothetische Komplikationen, postoperative Ödeme, Schmerzen und Verabreichung von Analgetika. Statistisch ausgewertet wurden die Daten mit χ2-Tests für unabhängige Stichproben, Mann-Whitney-Tests, t-Tests und mit gepaarten t-Tests bei einem Signifikanzniveau von 0,05. In der Studiengruppe wurden 52 und in der Kontrollgruppe 56 Implantate inseriert. In der Studiengruppe musste ein Lappen gebildet werden, um die Richtung des Bohrers zu kontrollieren. Ein Implantat erreichte nicht die vorgesehene Primärstabilität und wurde daher weiterbehandelt wie in der konventionellen Gruppe. Alle Patienten konnten nach drei Jahren nachuntersucht werden. Es waren keine Misserfolge zu verzeichnen, und es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede im Hinblick auf Komplikationen. Allerdings traten in der Kontrollgruppe signifikant mehr postoperative Ödeme und verstärkte Schmerzen auf, sodass auch mehr Analgetika gebraucht wurden als in der Studiengruppe. Die Osstell-Ausgangswerte lagen in der Studiengruppe signifikant höher (p = 0,033). Die gruppeninternen Vergleiche der Ausgangswerte mit den Werten nach einem, zwei und drei Jahren ergaben in der Studiengruppe signifikante Anstiege bei den Periotest-Werten, nicht aber bei den Osstell-Werten. Es kann geschlussfolgert werden, dass Implantate ohne Beeinträchtigung der Erfolgsquoten lappenlos eingesetzt und sofort belastet werden können. Dadurch verringern sich die Behandlungszeit und die Unannehmlichkeiten für die Patienten.
Schlagwörter: Dentalimplantate, lappenloser Eingriff, Sofortbelastung, Teilbezahnung, randomisierte kontrollierte klinische Studie
Seiten: 403-414, Sprache: DeutschWolf, Daniel / Bindl, Andreas / Schmidlin, Patrick R. / Lüthy, Heinz / Mörmann, Werner H.Die Möglichkeit zur Herstellung von ästhetischen CAD/CAM-Kronen auf Seitenzahnimplantaten im Rahmen eines einzigen Besuchs in der Zahnarztpraxis ist relativ neu. Gegenstand dieser Studie war es, die Festigkeit solcher Keramikkronen mit unterschiedlicher okklusaler Stärke sowie bei Befestigung mit adhäsiven Komposit-Befestigungssystemen und nichtadhäsiven Zementen auf Titan- und Zirkonoxidabutments im Laborversuch zu bewerten. Untersucht wurden CAD/CAM-Molarenkronen aus ästhetischer Keramik (n = 15 pro Gruppe) mit okklusalen Stärken von 0,5 mm und 1,5 mm. Diese wurden auf Titan- (1) und Zirkonoxidabutments (2) folgendermaßen befestigt: ohne Zement (a), mit nichtadhäsivem Zement (b) oder mit zwei adhäsiven Befestigungskompositsystemen (c) und (d). Hinzu kamen 15 Molarenkronen mit 5,5 mm okklusaler Stärke, die mit den Zementen c und d auf kurzen Zirkonoxidabutments (3) befestigt wurden. Alle Kronen waren in ihrer okklusalen Morphologie identisch und wurden mit 0,5 mm/min Vorschubgeschwindigkeit bis zum Bruch belastet. Die Belastungsdaten wurden per zweifacher Varianzanalyse, Scheffé-Test und Weibull-Verteilung (Versagenswahrscheinlichkeit) ausgewertet. Mit Ausnahme der Gruppe 1d zeigten die Kronen mit 1,5 mm okklusaler Stärke (a, b, c, d) höhere Bruchlastwerte als jene mit 0,5 mm Stärke (p 0,001). Die 5,5 mm starken Kronen auf kurzen Zirkonoxidabutments wiesen eine ähnliche (2c) oder geringere (2d) Festigkeit auf als die entsprechenden 1,5 mm starken Kronen. Die nichtadhäsiv befestigten Kronen (1b, 2b) waren im Vergleich zu den adhäsiv befestigten Kronen (1c, 1d, 2c, 2d) schwächer (p 0,001). Die Bruchlasten der 0,5 mm und 1,5 mm starken Kronen waren bei beiden Zementen auf Titanabutments signifikant höher als auf Zirkonoxidaufbauten. Das adhäsive Befestigungskompositsystem (d) zeigte im Allgemeinen sowohl auf Titan als auch auf Zirkonoxid höhere Bruchlasten als das adhäsive Befestigungskompositsystem (c). Es kann geschlussfolgert werden, dass implantatgetragene CAD/CAM-Molarenkronen aus ästhetischer Keramik bei Befestigung mit adhäsiven Befestigungskompositsystemen sowohl auf Titan- als auch auf Zirkonoxidabutments höhere Festigkeiten erreichen als bei Befestigung mit nichtadhäsiven Zementen. Die klinische Erprobung dieser Versorgungsart steht noch aus.
Schlagwörter: Adhäsive Befestigung, CAD/CAM ästhetische Keramik, CAD/CAM-Implantatkronen, Bruchlast, Titanabutments, Zirkonoxidabutments
Seiten: 417-426, Sprache: DeutschAckermann, Karl-LudwigNach Extraktionen muss auf der Basis einer systematischen Bewertung der Hart- und Weichgewebe häufig verzögert oder spät implantiert werden. Der mit der Verzögerung verbundene Gewebeverlust vermindert die Chancen für eine ästhetisch zufriedenstellende Versorgung. Der vorliegende Fallbericht demonstriert, wie sich das Weichgewebe stabilisieren lässt, wenn die bukkale Knochenlamelle fehlt oder signifikant reduziert ist. Schritt für Schritt wird gezeigt, wie die Extraktionsalveole mit einem kollagenhaltigen natürlichen Knochenmineral (Bio-Oss® Collagen) gefüllt, der sekundären Epithelisierung überlassen und die Zahnlücke mit einer temporären Adhäsivbrücke geschlossen wird. Wegen des nicht ausreichend dimensionierten Knochens ist im vorgestellten Fall nach der Ausheilung des Defekts dennoch eine Augmentation notwendig. Vorteil der Methode ist, dass das Weichgewebemanagement zum Zeitpunkt der Implantation oder Augmentation erleichtert wird. Der Patient wird weniger belastet, und es gelingt mit größerer Voraussagbarkeit, ästhetisch ansprechende Resultate zu erzielen.
Schlagwörter: Kieferkammerhaltung, Ridge Preservation, Alveolenerhaltung, Socket Preservation, Knochenmineral, Blockaugmentation, Weichgewebe, Implantation, temporäre Versorgung, Einzelzahnversorgung