OriginalarbeitSprache: DeutschBehandler von Patienten mit Defekten im Kieferbereich sehen sich häufig mit dem Phänomen konfrontiert, dass diese Patienten trotz großer Defekte im Kieferbereich und den daraus resultierenden funktionellen Störungen nur selten über kraniomandibuläre Dysfunktionsbeschwerden klagen. In dieser Studie untersuchten wir, inwieweit ein Zusammenhang zwischen Dysfunktionsbeschwerden, der maximalen Kaukraft, der psychischen Disposition und der Art des vorliegenden Defektes besteht. An der Untersuchung nahmen 26 prothetisch rehabilitierte Patienten mit einer Oberkieferteilresektion und / oder Unterkieferteilresektion mit Kontinuitätsdurchtrennung mit und ohne Rekonstruktion teil. Als Grundlage der klinischen Funktionsanalyse diente der Funktionsstatus der Arbeitsgemeinschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (AFDT). Dieser wurde von einem Behandler nach den konventionellen Regeln ausgefüllt. Anschließend wurden an bestimmten Palpationspunkten mit Hilfe eines Druckmessgerätes die Schmerzschwellenwerte bestimmt. Diese wurden mit den in gleicher Weise ermittelten individuellen Schmerzschwellenwerten verglichen. Des weiteren wurden die Werte der Kaukraftmessung und die mit dem OHIP (Oral Health Impact Profile) bewertete mundgesundheitsbezogene Lebensqualität bestimmt. Bei allen Patienten konnte unabhängig von der Defektlokalisation keine oder lediglich eine geringe Erhöhung der Schmerzempfindung im Bereich der palpierten Kiefergelenke bzw. der Kaumuskulatur gegenüber der individuellen Schmerzschwelle gemessen werden. Ebenso konnte eine signifikante Reduktion der Kaukraft gegenüber gesunden Probanden festgestellt werden. Die Kaukraft im resezierten Kieferbereich lag im Mittel um die Hälfte niedriger als in den übrigen Kieferabschnitten. Die psychische Disposition der Patienten, bewertet nach dem OHIP, weist deutlich auf Verdrängungsmechanismen (Copingeffekte) hin.
OriginalarbeitSprache: DeutschCMD discomfort in patients with jaw resection
OriginalarbeitSprache: DeutschDer Bogen Amors in der Sprache der Zahnheilkunde
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Studie war festzustellen, ob ältere Männer und Frauen aus Nordost-Deutschland unterschiedliche Parodontalbefunde haben. Über 60-jährige Probanden wurden in SHIP-O, einer bevölkerungsrepräsentativen Querschnittsstudie, untersucht. Daten von über 1446 Probanden im Alter von 60–79 Jahren wurden nach den Kenngrössen Zahnstein, Plaque, Sulkusblutung, Attachmentverlust und Sondierungstiefe ausgewertet. Plaque, Zahnstein und Sulkusblutung traten oftmals in der ältern Gruppe (70–79 Jahre) auf. Die Prävalenz von Parodontalerkrankungen, repräsentiert durch das Vorhandensein von mindestens einer Sondierungstiefe von mindestens 4 mm, war am häufigsten bei Männern der Gruppe 60–69 Jahre aufgetreten (Männer 60–69 Jahre 85% gegenüber 71% Frauen 60–69 Jahre; Männer 70–79 Jahre 71% gegenüber 62% Frauen 70–79 Jahre). Ähnliche Tendenzen zeigten die Prävalenzen bei einem Attachmentverlust von mindestens 3 mm. Es scheint, dass Parodontalerkrankungen stark durch die geringe Anzahl verbleibender Zähne beeinflusst wird. Je weniger Zähne die Probanden haben, desto tiefer die Sondierungstiefe und umso grösser der Attachmentverlust. Das Geschlecht scheint bei Parodontalerkrankungen in dieser Altersgruppe keinen Einfluss zu haben.
OriginalarbeitSprache: DeutschDer Fachbegriff "Amorbogen" (Synonym: Kupidobogen) bezeichnet das doppelt geschwungene Oberlippenrot des Menschen. Der Terminus wird spätestens seit 1960 häufiger in der Sprache der Zahnmedizin und Mundchirurgie gebraucht. Die Verwendung der mythologisch inspirierten Benennung verdankt sich der Formähnlichkeit dieser "erogenen Zone" mit der Schusswaffe des römischen Liebesgottes, der von alters her auch Kupido genannt wird. Der vorliegende Aufsatz erläutert kulturhistorische Traditionen und künstlerische Darstellungen Amors und seines Bogens. Darüber hinaus werden sprachgeschichtliche Entwicklung und aktuelle Verwendung des phantasievollen Ausdrucks in der Zahnheilkunde und anderen Bereichen geschildert.
OriginalarbeitSprache: DeutschIm Rahmen der kontrollierten klinischen Studie wurde der Einfluss okklusaler Faktoren auf das Spektrum und die Reproduzierbarkeit der Messwerte funktioneller Parameter der Unterkieferbewegung untersucht. 100 Probanden wurden einer klinischen Untersuchung des Kausystems sowie einer Okklusionsanalyse unterzogen. Die Unterkieferbewegungen der Probanden wurden mit einem elektronischen Registriersystem (String-Condylocomp LR3) aufgezeichnet. Die Auswertung der registrierten Bewegungsbahnen ergab einen signifikanten Anstieg der Häufigkeit von Balancekontakten bei abnehmender sagittaler Kondylenbahnneigung sowie bei abnehmendem Inzisalführungswinkel (p 0,05). Bei einer größeren Anzahl rekonstruierter Okklusalflächen nahm der Bennett-Winkel signifikant größere Werte an, wohingegen die Reproduzierbarkeit des Bennett-Winkels signifikant sank (p 0,05). Diese Ergebnisse weisen auf die Bedeutung einer harmonischen Okklusionsgestaltung im Rahmen der Rekonstruktion von Kauflächen hin und lassen eine Registrierung individueller Winkelwerte sowie die entsprechende Artikulatorprogrammierung für die prothetische Rekonstruktion gerechtfertigt erscheinen.
OriginalarbeitSprache: DeutschMit Hilfe eines praxisnahen In-vitro-Untersuchungsmodells wurde die Filtrationswirkung von Gesichtsmasken für mikrobiell kontaminierte Aerosole bestimmt. Die Untersuchungen wurden in einer Testkammer mit spezieller Aerosolzuführung und Absaugung durch einen Luftkeimsammler sowie mittels eines Phantomkopfes durchgeführt. Neben speziell für zahnärztliche Behandlungen konzipierten Gesichtsmasken wurden auch mehrlagige chirurgische Gesichtsmasken, einlagige Papiermasken sowie Spezial-Atemschutzmasken geprüft. Als Testorganismen wurden Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa und Legionella pneumophila verwendet.
Spezial-Atemschutzmasken, chirurgische und zahnärztliche Masken differierten bezüglich der Filtrationswirkung nur gering, waren aber den Papiermasken überlegen. Das Anlegen der Masken mit Leckagen senkte den Filtrationseffekt signifikant. Demgegenüber führte eine Befeuchtung der Gesichtsmasken nicht zu einer wesentlichen Verringerung der Filtrationseffizienz.