OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob die Applikation von Kofferdam in vivo einen Einfluß auf die approximale Kontaktstärke hat. Hierzu wurde bei 20 parodontal unauffälligen und vollständig bezahnten Patienten jeweils im Unterkiefer zur Isolierung der Zahngruppe 5, 6 und 7 ein Kofferdam mittlerer Stärke mit Hilfe einer am zweiten Molaren fixierten Molarenklammer appliziert. Unmittelbar vor und nach Applikation des Kofferdams wurden die approximalen Kontaktstärken der Zähne 6/7 und 5/6 bestimmt. Als Maß für die Stärke des Approximalkontaktes wurden die Kräfte bestimmt, die nötig waren, um eine im Approximalbereich eingefügte Metallmatrize nach koronal herauszuziehen. Die Messungen unter Kofferdam ergaben für beide Meßorte statistisch signifikant höhere approximale Kontaktstärken als die Kontrollmessungen ohne Kofferdam.
OriginalarbeitSprache: DeutschDer Lichen planus tritt an der Mundschleimhaut nicht selten auf, manchmal mit bedeutenden Beschwerden verbunden. Die Effloreszenzen bieten ein vielfältiges Bild, wie Papeln, Netze. Sie können beetförmig erhaben sein, atrophisch, ulzeriert oder als Blasen auftreten. Atrophische und geschwürige Formen sind mit Schmerzen verbunden. Behutsam ausgeführte mundhygienische Maßnahmen wie auch das Glätten rauher Füllungen lindern dies oft, sonst sind Antimyotika angezeigt. Als nächster Schritt wäre die örtliche Applikation von Corticoiden indiziert, nur in seltenen Fällen systemisch verabreicht. Da der Lichen eine Präkanzerose darstellen kann, sind Nachuntersuchungen im Abstand von 3-6 Monaten notwendig.
OriginalarbeitSprache: DeutschIm Rahmen einer bevölkerungsrepräsentativen Studie wurden im Jahre 1996 Personen im Alter von 15 Jahren und älter zahnärztlich-prothetisch untersucht. Die Ausschöpfung der Stichprobe betrug 55% (n = 714). Unter Einbeziehung des Einzelkronenzahnersatzes wiesen 60% aller Personen eine prothetische Versorgung auf. Innerhalb dieser Gruppe besaßen 52% der Personen ausschließlich festsitzenden Zahnersatz in Form von Kronen und Brücken, 36% ausschließlich abnehmbaren Zahnersatz und 13% sowohl abnehmbaren als auch festsitzenden Zahnersatz. Implantologisch-prothetische Versorgungsformen waren bei keinem Studienteilnehmer zu finden. Der prothetische Versorgungsgrad der Stichprobe lag bei 77%. Ein Vergleich der vorliegenden Daten mit den Ergebnissen der 1992 in Ostdeutschland und 1989 in Westdeutschland durchgeführten repräsentativen Surveys des Institutes der Deutschen Zahnärzte zeigte eine Angleichung der prothetischen Versorgung der Bevölkerung Sachsens an die der alten Bundesländer.
OriginalarbeitSprache: DeutschAn 10 Patienten wurden die Sattelbewegungen bilateral freiendender Unterkieferprothesen gemessen, um die Abhängigkeit der Kinematik des Prothesensattels vom Ort der Gußklammerabstützung zu untersuchen. Bei sattelnaher Abstützung und kontrollierter okklusaler Belastung von 20N wurden im mesialen Teil der Sättel nahe den endständigen Ankerzähnen geringere Einsinktiefen gemessen als bei sattelferner Abstützung. In den mittleren Sattelabschnitten konnten keine Abhängigkeiten der Einsinktiefen vom Ort der Abstützung nachgewiesen werden. Unter Kaubelastung wurden vertikale Einsinktiefen um 430 bis 500µm im mesialen Teil des Sattels und um 460 bis 520µm im mittleren Teil gemessen. Statistisch signifikante Unterschiede oder Trends in Abhängigkeit vom Ort der Abstützung wurden nicht beobachtet. Die Ergebnisse belegen eine parodontalprophylaktisch günstigere Kinematik freiendender Prothesensättel bei sattelnaher Abstützung. Dem Argument der ausgeglicheneren Schleimhautbelastung bei sattelferner Abstützung gebührt eine untergeordnete klinische Bedeutung.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einem experimentellen Ansatz wurde der Frage nachgegangen, ob mit der Distraktionsosteogenese auch ein Verschluß großer, flächiger Defekte erfolgen kann und welchen Einfluß das umgebende Perikranium auf die Bildung des Regenerates ausübt. Zu diesem Zweck wurden an 12 Schwarzkopfschafen Defekte von 5 x 4cm Größe im Bereich der Schädelkalotte angelegt. Durch Kortikotomie wurde am dorsalen Defektrand ein Transportsegment gebildet. Der Defekt wurde anschließend durch ein Polylactid-Folie gegen das Perikranium isoliert. Die Defekte der anderen sechs Tiere verblieben als Kontrollgruppe unbehandelt. Ab dem 5. postperativen Tag wurde das Segment täglich 2mm durch den Defekt hindurchbewegt. Nach Abschluß der Distraktion wurde eine sechswöchige Konsolidierungsphase eingehalten. In beiden Gruppen konnten die Präparate von fünf Tieren röntgenologisch, computertomographisch und histomorphologisch untersucht werden. In beiden Gruppen kam es bei allen Tieren zu einer kontinuierlichen knöchernen Überbrückung vom Segment zum dorsalen Defektrand. Ein kompletter Defektverschluß durch Verknöcherung des Segmentes mit der vorderen Begrenzung war nur bei einem Tier mit subperiostaler Folie zu beobachten. Statistisch signifikante Unterschiede bezüglich der quantitativen Knochenneubildung konnten zwischen den beiden Gruppen nicht nachgewiesen werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der experimentellen Arbeit war die Untersuchung der Frage, ob durch gesteuerte Knochenregeneration in periimplantären Defekten eine Verbesserung des Knochen-Implantatkontaktes erreicht werden kann. Bei 6 Beagle-Hunden wurden 3 Monate nach Extraktion der Prämolaren des Unterkiefers zwei nebeneinanderliegende Defekte des Alveolarfortsatzes geschaffen, in die je ein Titanschraubimplantat inseriert wurde. Je einer der Defekte wurde mit einer gereckten Teflonfolie abgedeckt. Nach 3 und 6 Monaten wurden bei je drei Tieren die Resultate der periimplantären Knochenneubildung histologisch und fluoreszenzmikroskopisch beurteilt. In den Defekten ohne Membranabdeckung zeigte sich nur ein geringer Zuwachs an Knochen von durchschnittlich 1,26mm bzw. 0,98mm, wobei der neugebildete Knochen auf 1,01mm bzw. 0,58mm Höhe direkt mit dem Implantat in Kontakt stand. In den membrangedeckten Defekten hatte die Knochenregeneration vestibulär eine durchschnittliche Höhe von 2,41mm bzw. 2,21mm erreicht. Allerdings war hierdurch nur bis zu einer Höhe von 1,27mm bzw. 0,53mm neuer Knochenkontakt am Implantat entstanden. Die Ergebnisse zeigen, daß die Knochenregeneration in periimplantären Defekten unter einer Teflonmembran gegenüber nicht abgedeckten Defekten trotz deutlich gesteigerter Knochenregeneration nicht zu einer signifikanten Erhöhung des Implantat-Knochenkontaktes geführt hat.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer Nachuntersuchung bei 113 Patienten mit Spalthauttransplantaten zur Deckung von Weichteildefekten wurde überprüft, inwieweit Spalthauttransplantate vom behaarten Kopf eine bessere Einheilungsquote als Transplantate vom Oberschenkel zeigten. Bei 86 Patienten wurde als Entnahmeort der behaart Kopf gewählt, in 27 Fällen der Oberschenkel. Es zeigten sich deutliche Vorteile bei der Spalthautentnahme vom behaarten Kopf in bezug auf die Schmerzdauer und -intensität und die Anzahl der Verbandswechsel. In keinem Fall kam es zu einer Alopezie am behaarten Kopf oder zu hypertrophen Narben.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der retrospektiven Analyse war die klinische Bewertung von Barrieremembranen zur gesteuerten Geweberegeneration in periimplantären Knochendefiziten. Zwischen 1992 und 1996 wurden bei 40 Implantaten bei transversal unzureichendem Knochenangebot Barrieremembranen eingesetzt. Bei 9 dieser Implantate kam es zu Komplikationen wie Infektion (n = 5), Dehiszenz (n = 2) oder vorzeitige Membranentfernung (n = 2). In einem nach Alter, Geschlecht, Implantatlänge und -art sowie nach Knochenangebot und Knochenqualität gematchten Vergleichskollektiv traten lediglich 2 Implantatverluste auf. Die mittlere Verweildauer nach Kaplan-Meier lag in der Vergleichsgruppe bei 2,9 Jahren (max. 4,9 Jahre), in der Membrangruppe bei 2,3 Jahren (max. 4,3 Jahre). Die Verweildaueranalyse zeigte mit 57,4% für die Membranversorgung eine signifikant niedrigere Erfolgswahrscheinlichkeit als für die Vergleichsgruppe mit 93,9% (p = 0,0469). Der Eintritt von Komplikationen war signifikant mit dem Einsatz von Membranen verbunden und innerhalb der Membrangruppe ebenfalls signifikant mit einer niedrigeren Erfolgsrate für die Implantate verbunden. Auch stellte sich heraus, daß die Menge des Restknochens in der Membrangruppe einen signifikanten Einfluß auf die Erfolgsrate ausübte (p = 0,0014). Die Ergebnisse zeigen, daß der Einsatz von Membranen in periimplantären Knochendefiziten mit einem signifikant erhöhten Komplikationsrisiko und assoziierten Implantatverlusten einherging und ihre klinische Verwendung kritisch abgewogen werden sollte.
OriginalarbeitSprache: DeutschAugmentationsverfahren (autologe Spongiosatransplantation, Auflagerung alloplastischer Materialien) zur Behebung ausgeprägter Formen der Alveolarkammatrophie insbesondere des Unterkiefers wurden zahlreich beschrieben, jedoch auch kontrovers diskutiert. Es wird die vertikale Distraktionstechnik zur Bewegung von bezahnten und unbezahnten Alveolarfortsatzsegmenten des Unterkiefers mit einem neu entwickelten Distraktor im Mikroplattendesign vorgestellt und die ersten klinischen Anwendungen in 7 Fällen aufgezeigt. Fünf dieser Patienten konnten 12 Wochen nach Distraktion mit dentalen Implantaten versorgt werden. Die Mineralisation des Kallus wurde radiologisch und mittels Stanzbiopsie histologisch verifiziert. Wesentliche Vorteile der vertikalen Kallusdistraktion sind: 1. keine zusätzliche Knochenentnahme, 2. geringe Resorption, 3. geringere Gesamtmorbidität, 4. geringe Infektionsrate, 5. frühzeitige Versorgung mit dentalen Implantaten möglich.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie In-vitro-Untersuchung konnte zeigen, daß ein Abtrag von Zahnhartgewebe im Wurzelkanal mit fasergeführter 2,94-µm-Er:YAG-Laserstrahlung möglich ist. Die Bearbeitung von Wurzelkanälen ohne Wasserkühlung führte zu keiner thermischen Schädigung von benachbarten Gewebestrukturen. Die Kanallumina präsentierten sich frei von Geweberesten, die Kanalwände waren glatt ohne Zertrümmerung. Hyalinisation oder Vakuolenbildung war nicht zu beobachten. Die Erweiterung der Kanallumina im Mittel um circa 280µm ist bei der Wahl der geeigneten Laserparameter (Ausgangsenergie 200mJ, 10 Pulse/mm und 4Hz) genügend effizient. Fraglich hingegen erscheint, ob der ausschließliche Einsatz der Laserstrahlung heute schon praxisrelevant ist. Neue Lichtleitersysteme müssen zeigen, inwieweit Laserenergie in ausreichendem Maß zum Wirkungsort transportiert werden kann, ohne daß vorab das Kanallumen manuell vergrößert werden muß.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Studie war, die Auswirkung der tumortherapeutischen Radiatio auf die Entwicklung von initialen Kariesläsionen im Dentin unter verschiedenen Hygienebedingungen zu untersuchen. Aus den oralen und bukkalen Flächen von 48 frisch extrahierten Weisheitszähnen wurde je eine Dentinprobe präpariert und poliert. Je eine Probe eines jeden Zahnes wurde fraktioniert bestrahlt (60 Gy Gesamtdosis). Die übrigen Dentinproben wurden nicht bestrahlt. Zwei bestrahlte und zwei unbestrahlte Proben wurden in die bukkalen Flügel von intraoralen Platten eingelassen, die von zwölf Probanden für den Zeitraum von fünf Wochen ganztags getragen wurden. Während dieses Zeitraumes wurde eine Seite der Platte zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpaste geputzt. Die andere Seite wurde nicht gesäubert. Die Bestimmung der Mikrohärte (Knoop) der Dentinoberflächen erfolgte sowohl vor als auch nach der Bestrahlung sowie zu Ende des In-situ-Versuchs. Nach der Bestrahlung war die Mikrohärte des Dentins um mehr als 50% reduziert (p 0,001). Nach In-situ-Exposition der unbestrahlten Proben unterschieden sich die Knoop-Härten des ungeputzten (6,4% des Ausgangswertes, x0) und des geputzten Bereichs (44,9%, x0) signifikant (p 0,001). Bei den bestrahlten Proben waren die Mikrohärten im ungeputzten (5,7%, x0) bzw. geputzten Bereich (32,4%, x0) ebenfalls signifikant unterschiedlich (p 0,001). Die jeweiligen Unteschiede zwischen den bestrahlten bzw. den unbestrahlten Proben waren in den Gruppen mit ungeputztem Dentin zufällig, während bei den geputzten Proben ein signifikanter Unterschied festgestellt wurde (p 0,01). Durch eine Bestrahlung wird menschliches Dentin schwer geschädigt. Hinsichtlich der Entstehung von kariösen Läsionen unterscheiden sich bestrahltes und bestrahltes Dentin im mikroskopischen Bild nicht. Regelmäßig durchgeführte Hygienemaßnahmen reduzieren die Kariesentstehung im bestrahlten Dentin.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer retrospektiven Analyse des Zehnjahreszeitraumes 1986-1995 wurden die Komplikationen untersucht, die bei 122 Patienten im Rahmen von 207 Silikon-Ballonexpander-Behandlungen zur Langzeitgewebedehnung im Kopf-Halsbereich auftraten. 26 Komplikationsarten, die in 140 Fällen zu therapeutischen Eingriffen führten, ließen sich unterscheiden. Inwieweit sich Komplikationen auf das Behandlungsergebnis auswirkten, war weniger eine Frage der Komplikationsart als mehr der Intensität. Der Expansionsvorgang sollte engmaschig durch den Operateur kontrolliert werden.