Kieferorthopädie, 4/2024
Seiten: 333-338, Sprache: Deutsch, Englischvon Bremen, JuliaIn der Kieferorthopädie haben die fortschreitende Digitalisierung und der technologische Fortschritt eine revolutionäre Veränderung eingeleitet. Doch auch wenn Algorithmen und automatisierte Prozesse zunehmend in den Vordergrund treten, darf nicht vergessen werden, dass selbst die raffinierteste Behandlungsapparatur ohne eine adäquate Mitarbeit der Patienten nicht funktionieren kann. Allerdings stehen Jugendliche heutzutage vor neuen Herausforderungen. Insbesondere die zunehmende Nutzung von sozialen Medien hat dazu geführt, dass junge Menschen immer weniger ausdauernd sind und weniger Geduld für langwierige Prozesse aufbringen können. Diese Veränderung hat häufig auch Auswirkungen auf die Mitarbeit während einer kieferorthopädische Behandlung. Auch in anderen medizinischen Fachrichtungen stellt eine ungenügende Adhärenz ein zunehmendes Problem dar. Die Weltgesundheitsorganisation hat 2003 einen Report veröffentlicht, in dem Experten unterschiedlicher Fachrichtungen die Gründe für unzureichende Adhärenz bei Langzeittherapien analysieren. Die vorliegende Übersichtsarbeit fasst diesen Report im kieferorthopädischen Kontext zusammen. Dabei kristallisiert sich die Wichtigkeit einer guten Kommunikation zwischen Behandler und Patienten heraus, um Verständnis, Motivation und aktive Mitarbeit zu fördern. Denn trotz des digitalen Fortschritts ist auch heutzutage kein perfektes Behandlungsergebnis ohne adäquate Adhärenz zu erreichen.
Schlagwörter: Mitarbeit, Adhärenz, Compliance, Kommunikation