Seiten: 302-319, Sprache: DeutschStähler, Philip / Abraha, Sophia M. / Bastos, Joel / Zuhr, Otto / Hürzeler, MarkusDie Socket-Shield-Technik wurde erstmals im Jahr 2010 publiziert und ist inzwischen weltweit wissenschaftlich und klinisch anerkannt. Um möglichen Komplikationen bei diesem innovativen Ansatz für die ästhetische Implantologie zu begegnen, wird im vorliegenden Artikel ein umfassendes Schritt-für- Schritt-Protokoll vorgestellt, das die im letzten Jahrzehnt gemachten Erfahrungen mit aufnimmt. Nach der Dekoronation des Zahns wird das Implantatbett durch die Wurzel des nicht erhaltungswürdigen Zahns hindurch präpariert. Nach der Extraktion des palatinalen Wurzelfragments wird dann der Schild nach dem Prinzip einer mechanischen oder einer biologischen "Sperrung" präpariert. Die mechanische "Sperrung" wird durch direkten Kontakt des Implantats mit dem Schild bewirkt. Beim biologischen Ansatz hingegen wird versucht, eine Ankylose des Schildes herbeizuführen. Ziel ist, die Koronalverlagerung des Schildes zu verhindern. Der koronale Anteil des Schildes wird in eine konkave Form gebracht und endet 0,5 mm koronal des vestibulären Knochens. Anschließend wird das Implantat gesetzt und ein individueller Gingivaformer hergestellt. Wird die Socket-Shield-Technik im Einklang mit den zugrunde liegenden biologischen und mechanischen Prinzipien ausgeführt, liefert sie vorhersagbar hochästhetische Resultate.