Seiten: 240-258, Sprache: DeutschKup, Elaine / Tirlet, Gil / Attal, Jean-PierreMithilfe von Schichttechniken können mit direkten Restaurationen optimale Ergebnisse erreicht werden. Wichtig sind hierfür die akkurate morphologische Platzierung restaurativer Materialien und genaue Kenntnisse der optischen und mechanischen Eigenschaften von Komposit und natürlicher Zahnhartsubstanz. Mit anatomischen Schichttechniken kann der Aufwand beim Ausarbeiten der Restauration, z. B. beim Finieren der Restaurationsränder, verringert werden. Dennoch kann das Finieren Probleme bereiten, wenn der Zahnarzt nach bestimmten in der Literatur vorgeschlagenen Ausarbeitungssequenzen vorgeht und dafür spezielle Instrumente, wie Finierfräsen und abrasive Scheiben, einsetzt. Werden lichtgehärtete direkte Kompositrestaurationen jedoch mit einem Skalpell finiert, verbessert sich die Qualität der fertig ausgearbeiteten Oberflächen, denn mit diesem Vorgehen können natürliche Konturen und Merkmale gestaltet und Materialüberschüsse am Übergang zur Zahnsubstanz entfernt werden. Durch das Arbeiten mit dem Skalpell besteht eine gute Bewegungskontrolle und die Oberflächentextur wird mit dem Fingerspitzen wahrgenommen. Dies hilft dem Behandler, überschüssiges Komposit beim Finieren der Restaurationsränder zu entdecken und zu entfernen und die definitive anatomische Form genauer herzustellen. Wenn bei der Ausarbeitung von Kompositrestaurationen keine rotierenden Finierer eingesetzt werden, sind die angrenzenden Schmelzoberflächen vor Abrasionsschäden geschützt. Dies ist auch für die Oberfläche und die Ränder der Restauration vorteilhaft, denn bei einer unsachgemäßen Verwendung von Finierfräsen besteht die Gefahr einer übermäßigen Reduktion oder Rissbildung an der Oberfläche des Kompositmaterials. In diesem Artikel wird die Technik der Skalpellfinierung Schritt für Schritt beschrieben und in einem klinischen Fallbericht werden die Vorteile ihrer Anwendung gezeigt.