Seiten: 125-132, Sprache: DeutschLudwig, Björn / Glasl, BettinaAplasien permanenter Zähne sind mit einer Prävalenz von 1,5 bis 11,3 % nicht ungewöhnlich. Neben dem Belassen eines Milchzahns sind zum Ersatz nicht angelegter oberer seitlicher Schneidezähnen die Therapiealternativen Einzelzahnimplantat, Klebebrücke, Zahntransplantation und kieferorthopädischer Lückenschluss zu diskutieren. Als differenzialdiagnostische Aspekte sind u. a. das chronologische und skelettale Alter, die skelettalen und dentalen Relationen im Fernröntgenseitenbild sowie Form, Farbe und Durchbruchsposition des Eckzahns oder der Verlauf der Lachlinie zu beachten. Fällt schlussendlich die Therapieentscheidung zugunsten eines kieferorthopädischen Lückenschlusses, gilt es eine Reihe von Aspekten zu berücksichtigen, die das finale Behandlungsergebnis maßgeblich beeinflussen. Während des kieferorthopädischen Lückenschlusses spielen Biomechanik und Verankerung die entscheidende Rolle. Im Finishing ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit maßgebend. Es sollte aber immer individuell geprüft werden, ob eine Lücke kieferorthopädisch geschlossen werden kann oder Therapiealternativen infrage kommen.
Schlagwörter: Aplasie, Nichtanlagen, kieferorthopädischer Lückenschluss, skelettale Verankerung, Biomechanik, Wachstum, Implantat, Klebebrücke