Seiten: 189-201, Sprache: DeutschSchnutenhaus, Sigmar / Götz, Werner / Luthardt, RalphEin FallberichtErwachsene Patienten mit unbehandelten Fehlbildungssyndromen und oralen Manifestationen weisen zumeist einen hohen Leidensdruck auf. In dem vorliegenden Fallbericht wird beispielhaft die implantatprothetische Therapie eines Patienten mit Cleidocranialer Dysplasie (CCD), einem seltenen autosomal-dominat vererbten Fehlbildungssyndrom, dargestellt. Aus heutiger Sicht sollte die Therapie der oralen Manifestationen der CCD im frühen Kindesalter begonnen werden. Bei dem 47-jährigen Patienten hat jedoch im Kindesalter keine kieferorthopädische Therapie stattgefunden. Die vorab durchgeführten Behandlungsschritte umfassten restaurative Maßnahmen, die Entfernung einiger Zähne der bleibenden Dentition und eine kieferorthopädische Behandlung, die abgebrochen wurde. Dargestellt werden in diesem Beitrag die chirurgische Vorbehandlung, die Implantation von jeweils 6 Implantaten im Ober- und Unterkiefer und die prothetische Versorgung. Die Implantation erfolgte minimalinvasiv und schablonengeführt nach einer 3-D-Planung. Die Einheilungszeit der Implantate erfolgte nach dem Protokoll des Implantatherstellers. Eine Messung und Dokumentation der Stabilität der Implantate wurde mittels Resonanzfrequenzanalyse durchgeführt. Die prothetische Versorgung erfolgte mit festsitzenden, keramisch verblendeten Brücken auf individuellen Titanabutments. Das klinische Ergebnis und die Daten der Resonanzfrequenzanalyse lassen vermuten, dass die aus der Implantologie bekannten Konzepte zum chirurgischen wie auch prothetischen Vorgehen für Patienten mit CCD übernommen werden können.
Schlagwörter: Cleidocraniale Dysplasie, Osseointegration, Implantatversorgung, Histologie