Seiten: 371-381, Sprache: DeutschTinschert, Joachim / Tokmakidis, Kosta / Latzke, Peter / Natt, Gerd / Spiekermann, HubertusIn der Zahnmedizin wird nahezu ausschließlich yttriumoxiddotiertes Zirkonoxid verwendet, das als polykristalliner Werkstoff mit sehr kleinen Korngrößen in einer metastabilen tetragonalen Kristallphase vorliegt. Durch den Zusatz von Aluminiumoxid in nur sehr geringer Konzentration besitzt Zirkonoxid im feuchten Milieu zudem eine ausreichende Korrosionsbeständigkeit. Auf der Grundlage des Konzepts der Phasentransformationsfestigung erreichen Zirkonoxidkeramiken eine maximale Festigkeit und besitzen gegenüber Oberflächen- und Volumenfehlern im inneren Keramikgefüge sogar eine gewisse Schadenstoleranz. Im Gegensatz zu Zirkonoxidrohlingen, die in der Kronen- und Brückentechnik eingesetzt werden, muss Zirkonoxid, das als chirurgisches Implantatmaterial Verwendung findet, nach dem Sinterprozess zusätzlich durch ein heißisostatisches Pressen nachvergütet werden, damit eine optimale Gefügequalität mit einer minimalen Fehlstellendichte erreicht wird. Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass die heutigen Zirkonoxidkeramiken sowohl hinsichtlich der Kurz- als auch der Dauerfestigkeit viel versprechende Werte aufweisen. Daher sollte sich Zirkonoxid in der klinischen Anwendung für Implantatabutments und möglicherweise auch als Implantatwerkstoff bewähren.
Schlagwörter: Zirkonoxid, Zirkonoxidrohling, Yttriumoxid, Phasentransformation, Implantatwerkstoff, Implantatabutment, Festigkeit, Lebensdauer