Sprache: DeutschSchliephake, Henning/Dempf, Rupert/Berten, Johannes LudwigImplantate können in die kieferorthopädische Therapie als rein restaurative, rein retentive und als kombiniert retentiv/restaurative Elemente eingeführt werden. Der Einsatz von Implantaten erfordert eine frühzeitige und umfassende Therapieplanung. Implantate, die als kombiniert retentiv-restaurative Elemente verwendet werden sollen, müssen unter prothetischen Gesichtspunkten gesetzt werden. Der Einsatz von Implantaten im Wachstumsalter zum Ersatz nicht angelegter Zähne bleibt kritisch. Ausnahmen bestehen bei ausgeprägten Oligodontien, bei denen eine an die Zahnentwicklung gebundene Entwicklung des Alveolarfortsatzes ohnehin stark vermindert ist. Bei einzelnen Nichtanlagen und traumatischen Zahnverlusten bietet die Zahntransplantation eine alternative Behandlungsform, wenn der Abschluss des Gesichtschädelwachstums nicht abgewartet werden soll oder kann. Bei der Verwendung von Implantaten als retentive Elemente sind die im Rahmen der orthodontischen Therapie auftretenden horizontalen Kräfte und die sich daraus ergebenden Momente geringer als die, die im physiologischen Gebrauch bei der Nahrungszerkleinerung auftreten. Die extraaxiale Belastung enossaler Implantate ist damit gut vereinbar mit einer dauerhaften knöchernen Verankerung. Implantate, die als Verankerungselemente für orthodontische Apparaturen verwendet werden, haben daher eine Erfolgswahrscheinlichkeit, die mit derjenigen konventioneller Implantate vergleichbar ist; sie können auch mit guter Prognose als restaurative Elemente verwendet werden.
Schlagwörter: Implantate, Kieferorthopädie, Wachstum, Zahntransplantation, Trauma