Seiten: 163, Sprache: DeutschHanisch, O. / Yildirim, M. / Spiekermann, H.Die Erfolgssicherheit osseointegrierter Implantate im zahnlosen sowie im teilbezahnten Kiefer ist in den vergangenen 20 Jahren wissenschaftlich dokumentiert worden und heute weitgehend akzeptiert. Die Voraussetzung für einen direkten Knochen-Implantat-Kontakt war nach Ansicht von Brånemark eine belastungsfreie Einheilungsphase von drei bis sechs Monaten. In den 90er Jahren veröffentlichte Studien über die Sofortbelastung von Implantaten im zahnlosen Kiefer stellen diese Forderung jedoch in Frage. Heute scheint der Grundsatz zu gelten, dass nicht die frühzeitige Implantatbelastung per se, sondern eine übermäßige Mikrobeweglichkeit im Knochen-Implantat-Interface zur Ausbildung einer bindegewebigen Einscheidung führt. Klinisch gesehen ist daher die Primärstabilität bei der Implantation und während der Einheilphase von entscheidender Bedeutung. Im vorliegenden Beitrag werden erste experimentelle und klinische Ergebnisse hinsichtlich der Sofortbelastung von Einzelzahnimplantaten erörtert, um die Voraussetzungen für die erfolgreiche Anwendung dieses Therapiekonzepts festzulegen. Darüber hinaus wird diskutiert, inwieweit dieses ungedeckte Implantationsverfahren die Knochen- und Weichgewebemorphologie erhalten kann.
Schlagwörter: Einzelzahnimplantate, einzeitige Implantation, Sofortbelastung, Weichgewebemorphologie