Seiten: 123, Sprache: DeutschStreckbein, R. G. / Flach, M.Es wird über eine Entwicklungsarbeit berichtet, die 1993 begann und als deren Ergebnis das neuentwickelte Compress-Implantatsystem jetzt für den klinischen Einsatz zur Verfügung steht. Ziel war es, den periimplantären Knochen bereits bei der Präparation des Lagers zu verdichten sowie seine Steifigkeit zu homogenisieren und zu erhöhen. Anlaß waren die zuvor durchgeführten biomechanischen Untersuchungen mittels Modellanalysen nach der Finite-Element-Methode, die zeigen konnten, daß die Kortikalisation des knöchernen Lagers während der Remodelling-Phase einen günstigen Einfluß auf die Lasteinleitung bewirkt. Nach Optimierungsversuchen zur lateralen Kondensation von spongiösem Knochen wurde eine Werkzeugsystematik realisiert, die im Tierversuch überprüft wurde. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse waren eindeutig: Knöchernes Lagergewebe kann, ohne Schaden zu nehmen, durch den neuentwickelten nonablativen Gewindeformer des Compress-Systems verdichtet werden, und ein kongruent zu diesem Werkzeug geformtes Titan-Schraubenimplantat heilt sicher in diesem vorverdichteten Lager ein. So wird während der Osseointegration zeitgleich eine intensive primäre Kortikalisation des Implantatlagers provoziert.
Schlagwörter: Compress-Implantatsystem, nonablative Implantatbettformung, Gewindeschneider, Knochenverdichtung, Kortikalisation