Seiten: 151, Sprache: DeutschBecker, J. / Meissner, T. / Reichart, P. A.In einer klinisch-prospektiven Studie wurden Membranen aus einem aliphatischen Polyesterurethan (PUR) für die gesteuerte Knochenregeneration eingesetzt. Die PUR- Membran ist porös, hydrophil, biologisch stabil und ermöglicht eine gesicherte Barrierefunktion. Aufgrund der guten Bioadhäsion ist in der Regel keine Fixation der Membran durch Schrauben oder Nägel nötig. Unter allen 18 Membranen mit einer Dicke von 0,16 mm kam es im Oberkiefer zur angestrebten knöchernen Regeneration, während im Unterkiefer über 9 von 20 implantierten Membranen eine Dehiszenz mit bakterieller Besiedlung der Faserarchitektur der Membran beobachtet wurde, so daß diese Membranen vorzeitig entfernt werden mußten und die angestrebte knöcherne Regeneration nicht erreicht wurde. Als prognostisch wichtigster Faktor für den klinischen Erfolg der gesteuerten Knochenregeneration mit PUR- Membranen muß die Verhinderung einer Membranexposition angesehen werden. Das Risiko dieser Komplikation ist bei der PUR- Membran vor allem im Unterkiefer primär davon abhängig, wie nahe die Membran an der Inzision plaziert wurde. Mit dem Werkstoff PUR steht heute ein Material für die gesteuerte Knochenregeneration zur Verfügung, dessen Anwendungsschwerpunkt in der gesteuerten Regeneration von vestibulären Knochendefekten liegt. Sein Einsatz ist bei strikt aseptischer Operationstechnik dann möglich, wenn das Operationsgebiet entzündungsfrei ist, die Membran vor allem im Unterkiefer nicht unter einer Inzision plaziert werden muß und eine spannungsfreie plastische Deckung möglich ist.
Schlagwörter: Gesteuerte Knochenregeneration (GBR), Gesteuerte Geweberegeneration (GTR), Polyurethan, Membrantechnik