Seiten: 113, Sprache: DeutschHahn, P.Zahnwurzelperforationen können durch interne oder externe Resorptionen, durch Karies oder iatrogen verursacht sein. Die Diagnose kann u. a. durch direkte Beobachtung einer Blutung in den Wurzelkanal, indirekt durch Papierspitzen, röntgenologisch oder auch mit einem elektronischen Gerät zur Zahnlängenbestimmung gesichert werden. Der Defekt läßt sich häufig mit einer konventionellen Füllung oder Krone verschließen. Vorher ist eventuell eine Zahnextrusion oder eine chirurgische Kronenverlängerung indiziert. Als Alternative kommt die Induktion eines Hartgewebeverschlusses in Frage. An einem Beispiel wird das chirurgische Vorgehen mit Bildung eines Lappens und Auffüllen eines Defekts mit Glasionomerzement im koronalen Drittel eines Oberkieferfrontzahns dargestellt. Wenn durch die Bildung eines Lappens kein Zugang möglich ist, kann - die Notwendigkeit eines chirurgischen Eingriffs vorausgesetzt - bei apikaler Lokalisation des Defekts eine Wurzelspitzenresektion und bei Perforationen im mittleren Wurzeldrittel nach erfolgter Wurzelkanalbehandlung eine Extraktion mit nachfolgender Reimplantation durchgeführt werden.
Schlagwörter: Zahnwurzelperforation, Differentialdiagnose, Therapie von Zahnwurzelperforationen, Füllungsmaterialien