Ziel: Der periimplantäre Knochenverlust ist ein wesentlicher Parameter, der die Überlebenschancen von implantatprothetischen Versorgungen bestimmt. Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, das periimplantäre Knochenniveau zwischen der im Praxisalltag üblichen Paralleltechnik und einer modifizierten Rechtwinkeltechnik zu vergleichen. Insbesondere bei Studien mit langen Nachbeobachtungszeiträumen kann es zu projektionsbedingten Abweichungen bei der Bestimmung des radiologischen periimplantären Knochenverlustes kommen. Im Folgenden wird untersucht, ob diese projektionsbedingten Abweichungen durch eine modifizierte Rechtwinkeltechnik minimiert werden können.
Material und Methode: Mithilfe eines 3D-Druckers (Ender 3v2, Creality) wurden drei Unterkiefersegmente mit abweichendem Knochenverlauf aus radioopakem PLA (Nanovia PLA XRS, Nanovia) sowie eine modifizierbare Aufbisshilfe gedruckt. Anschließend wurde in jedes Modell an gleicher Stelle ein Straumann RC BL 4.1 x 12mm Implantat (Straumann) inseriert. Insgesamt fertigten zwei Behandler je Modell und Röntgentechnik (Parallel vs. Rechtwinkel) 15 Röntgenbilder an. Ein anderer Behandler hat an den insgesamt 90 Röntgenbildern jeweils den maximalen radiologischen Knochenverlust zur Implantatschulter mesial und distal gemessen. Die Messungen der einzelnen Modelle wurden mit Hilfe eines Levene-Tests auf Varianzhomogenität untersucht, um zu prüfen, wie stark die Streuungen der Ergebnisse von der Röntgentechnik abhängen.
Ergebnisse: Es konnte mittels des Levene-Tests gezeigt werden, dass keine Varianzhomogenität für die Messungen mesial an Modell 2 und für die distalen Messungen an Modell 1, Modell 2 und Modell 3 vorliegt. Die Standardabweichung war jeweils für die modifizierte Rechtwinkeltechnik geringer. Die Messungen schwankten zwischen den Modellen (und Messstellen) zwischen 0,2 mm und 0,6 mm für die modifizierte Rechtwinkeltechnik und zwischen 0,3 mm und 0,7 mm für die Paralleltechnik.
Zusammenfassung: Zusammenfassend kann man sagen, dass die modifizierte Rechtwinkeltechnik dazu beitragen kann, die projektionsbedingten Abweichungen zwischen aufeinanderfolgenden Röntgenaufnahmen zu minimieren.