OriginalarbeitSprache: DeutschEin vorzeitiger Verlust von Milchzähnen im Bereich der Stützzone kann zu komplexen Störungen während der Gebissentwicklung führen. In diesem Zusammenhang sollte untersucht werden, ob aus kieferorthopädischer Sicht Kinder mit vorzeitigem Milchmolarenverlust ausreichend durch das rheinland-pfälzische Prophylaxekonzept im Sinne einer Komplikationsprophylaxe berücksichtigt werden. Im Rahmen einer Reihenuntersuchung wurde eine Grundgesamtheit von 4781 Kindern der ersten Klasse über einen Zeitraum von 4 Jahren im Kreis Bernkastel-Wittlich untersucht. Die Befunderhebung erfolgte während der schulzahnärztlichen Eingangsuntersuchung anhand der kariesbezogenen Untersuchungsbögen der Landesarbeitsgemeinschaft zur Förderung der zahnmedizinischen Vorsorge in Rheinland-Pfalz. Aussagen zum Milchmolarenverlust wurden auf der Grundlage der im dmf-t-Index enthaltenen m-Komponente (wegen Karies extrahierte Milchmolaren) getroffen. Der frühzeitige Verlust von Milchmolaren trat häufiger bei Kindern auf, die nach den Kriterien des untersuchten Prophylaxekonzepts nicht kieferorthopädisch behandlungsbedürftig waren. Daher ist auch bei diesen Kindern eine regelmäßige kieferorthopädische Überwachung nötig, um einen drohenden Stützzoneneinbruch und damit das Entstehen einer Okklusionsanomalie zu verhindern.