OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden klinischen Untersuchung sollte die Effektivität von Methantheliniumbromid (Vagantin) zur möglichen Behandlung eines Würgereizes getestet werden. Insgesamt nahmen 43 Probanden (20 weiblich, 23 männlich, Durchschnittsalter: 36 ± 11 Jahre) an dieser prospektiven, randomisierten, doppelblinden, plazebokontrollierten, klinischen Studie (Phase I/III) teil. Nach der Einnahme von zwei Tabletten Vagantin (á 50 mg Methantheliniumbromid) bzw. Placebo wurde bei den Probanden jeweils zu Beginn (Zeitpunkt 0), sowie nach einer, zwei, drei und vier Stunden versucht einen Würgerreiz auszulösen. Das Auslösen eines Würgereizes erfolgte durch eine kurzzeitige Stimulation des weichen Gaumens mit Hilfe eines Esslöffels und wurde mit Hilfe eines Chronometers in Sekunden gemessen. Des Weiteren wurde unmittelbar vor, sowie eine Stunde nach Einnahme der Studienmedikation die Speichelfließrate zusammen mit der Pufferkapazität bestimmt. Die durchschnittliche gemessene Zeit zur Auslösung eines Würgereizes lag zu Beginn der Studie in der Testgruppe (Vagantin) bei 8,0 ± 9,8 Sekunden. Nach einer Stunde betrug die gemessene Zeit im Mittel 9,9 ± 10,3 Sekunden und stieg auf 12,7 ± 10,8 Sekunden nach zwei Stunden. Die Prolongation der gemessenen Zeit nach Reizsetzung war zu diesem Zeitpunkt statistisch signifikant (p = 0,0001). In der Placebogruppe prolongierte sich die benötigte Zeit von 8,1 ± 8,0 Sekunden zu Beginn auf 10,3 ± 9,5 Sekunden nach einer Stunde. Nach zwei Stunden betrug dieser Wert im Mittel 12,2 ± 10,4 Sekunden und zeigte eine statistisch signifikante Erhöhung des Wertes im Vergleich zum Ausgangswert (p = 0,0001), unterschied sich jedoch nicht signifikant von der Testgruppe (Vagantin). Obwohl in beiden Gruppen eine statistisch signifikante Verbesserung bezüglich des Würgereizes erzielt werden konnte, zeigte sich zu keinem der gemessenen Zeitpunkte ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der Vagantin- und Placebogruppe. Die Auswertung der Speichelfließrate belegte eine statistisch signifikante Abnahme in beiden Gruppen, jedoch ohne signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen. Trotz des starken Placeboeffektes in der vorliegenden Untersuchung erscheint der Einsatz von Methantheliniumbromid zur Reduktion des Würgereizes und des Speichelflusses viel versprechend und sollte in weiteren Untersuchungen abgeklärt werden.