OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser In-vitro-Untersuchung war es, die Effizienz der chemomechanischen Kariesentfernung mit Carisolv#174 im Vergleich zur konventionellen Exkavation zu untersuchen. 26 extrahierte permanente menschliche Zähne mit kariösen Läsionen wurden sagittal durch das Zentrum der Läsion geteilt, eine Hälfte wurde mit Carisolv behandelt, die andere wurde mit dem Rosenbohrer exkaviert. Die Proben wurden nach der Behandlung mit der zahnärztlichen Sonde kontrolliert und als klinisch kariesfrei beurteilt. Anschließend wurden die Proben in Methacrylatkunststoff eingebettet und die Schnittflächen poliert. Danach wurde die Knoophärte des Dentins an 8 Messpunkten in 50 µm bis 750 µm Tiefe zentral unter dem Kavitätenboden gemessen. Im gesunden Dentin erfolgte eine Kontrollmessung 300 µm unter der Schmelz-Dentin-Grenze. Von jeder Probe wurde ein unentkalkter Dünnschliff von 70 µm #177 10 µm Dicke angefertigt und histologisch begutachtet. Bis zu einer Tiefe von 150 µm unter dem Kavitätenboden wies das Dentin der mit Carisolv#174 behandelten Proben eine signifikant geringere Mikrohärte auf als das der Kontrollgruppe. Histologisch waren in beiden Gruppen geringe Spuren von Restkaries, d.h. denaturiertes, nicht mehr remineralisierbares Dentin, zu finden: in der Gruppe Carisolv#174 an 18 Proben und in der Gruppe Rosenbohrer an fünf Proben. REM-Aufnahmen der exkavierten Dentinoberflächen zeigten nach Exkavation mit Carisolv#174 eine zerklüftete Dentinoberfläche. Die geringere Knoophärte der mit Carisolv behandelten Proben könnte ein Hinweis auf die remineralisierbare innere Schicht der Dentinkaries sein, die bei der chemomechanischen Kariesentfernung in größerem Maße erhalten wurde.