OriginalarbeitSprache: DeutschDie Langzeitergebnisse der retrospektiven, multimodalen neurologischen Untersuchung bei Patienten mit Unterkieferkontinuitätsresektion zeigen, daß die vermeintlich schicksalhafte postoperative Anästhesie im Ausbreitungsgebiet des Nervus alveolaris inferior sich häufig bereits nach einem Jahr in eine Hypästhesie mit individuell unterschiedlichem Schweregrad abmildert, wobei einige Patienten auch noch nach zwei bzw. vier Jahren eine inkomplette Wiederkehr der Sensibilität in der Unterlippen-Kinnregion bemerken. Bei keinem Patienten war jedoch eine vollständige Aufhebung des operationsbedingten Sensibilitätsdefizites objektivierbar. Im Unterschied zu Thermo und Schmerzrezeption ist die Wiederkehr der Mechanorezeptor-Funktion bei der spontanen Resensibilisierung regelmäßig nachweisbar. Neben akzessorischen, kollateralen sensiblen Nerven scheint auch der intakte Nervus mentalis der nichtoperierten Kieferhälfte für die neurologisch nachweisbare transmediane Gefühlswiederkehr mitverantwortlich zu sein.