Die Therapie der periimplantären Knochendefekte erstreckt sich über zwei Etappen. Die erste Etappe beinhaltet eine maximal mögliche Reinigung und Dekontamination des Defekts und der exponierten Implantatoberfläche, die zweite Etappe betrifft die Handhabung des Weichgewebes bzw. den Umgang mit dem Defektraum. Für die Dekontamination stehen verschiedene Präparate und Verfahren bereit, von einer lichtgestützten bis hin zu einer Wischdesinfektion mit adjuvanter Antiseptikagabe. Wird eine regenerative Ausheilung des vorherrschenden Knochendefekts angestrebt, sind diverse Biomaterialien und deren Kombinationen verfügbar. Das Wittener Konzept stützt sich auf die antiseptische Wirkung eines Hypochlorit-Gels, das zusammen mit einem Pulver-Wasserstrahl-System für die Reinigung der betroffenen Implantate herangezogen wird. Der regenerative Teil der Therapie erfolgt durch die Anwendung von kreuzvernetzter Hyaluronsäure (xHyA) zusammen mit einer kreuzvernetzten Kollagenmatrix. Dabei sieht das Konzept vor, die Suprakonstruktion und das Weichgewebe an der Durchtrittsstelle zu belassen, um das Implantat zu adaptieren. Auf eine Implantoplastik wie auch auf die zwingende Abnahme der Suprakonstruktion wird dabei ebenfalls bewusst verzichtet. Die klinischen und radiologischen Befunde werden anhand von zwei Falldokumentationen diskutiert.
Manuskripteingang: 18.08.2022, Annahme: 18.10.2022
Schlagwörter: periimplantärer Knochendefekt, regenerative Therapie, Hypochlorit-Gel, kreuzvernetzte Hyaluronsäure, kreuzvernetzte Kollagenmatrix, Dekontamination, Radiologie, periimplantäre Sondierungstiefe, Augmentation