Die aktuelle S3-Leitlinie zur Behandlung der Parodontitis im Stadium I–III empfiehlt einen therapeutischen Stufenplan. Dementsprechend durchlaufen alle Parodontitispatienten zunächst die Therapiestufe 1 und danach die Therapiestufe 2. Das Ziel der zweiten Therapiestufe ist es, die subgingival gelegenen weichen (Biofilm) und harten (Konkremente) Auflagerungen auf der Wurzeloberfläche durch Hand- und/oder maschinelle Instrumentierung zu entfernen und dadurch ein Abklingen der parodontalen Entzündung zu ermöglichen. Nach kritischer Sichtung der wissenschaftlichen Evidenz hat die S3-Leitlinie Stellung zu unterschiedlichen Vorgehensweisen und auch zum ergänzenden Einsatz von adjuvanten Verfahren bezogen und gibt entsprechende Empfehlungen, die hier vorgestellt werden. In der neuen Richtlinie zur systematischen Behandlung von Parodontitis und anderer Parodontalerkrankungen (PAR-Richtlinie) finden sich Maßnahmen der Therapiestufe 2 unter „Antiinfektiöse Therapie (AIT)“ wieder. Nach der Therapiestufe 2 wird sowohl in der S3-Leitlinie als auch in der PAR-Behandlungsrichtlinie eine Befundevaluation empfohlen, um festzustellen, ob der therapeutische Endpunkt erreicht werden konnte oder weitergehende Maßnahmen (Therapiestufe 3) erforderlich sind.
Manuskripteingang: 29.11.2021, Annahme: 27.01.2022
Dieses Manuskript basiert auf dem Beitrag „Neue S3-Leitlinie ‚Die Behandlung von Parodontitis Stadium I bis III‘ – Teil 2. Klinische Empfehlungen zur zweiten Therapiestufe – subgingivale Instrumentierung“ (Jepsen et al. Zahnärztl Mitt 2021;111:602−608)1. Mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Ärzteverlags.
Schlagwörter: Parodontitis, subgingivale Instrumentierung, nichtchirurgische Therapie, antiinfektiöse Therapie, Full-Mouth-Therapie, Laser, photodynamische Therapie, adjuvante Antibiotika