ScienceSeiten: 109-130, Sprache: Englisch, DeutschUtz, Karl-Heinz / Lückerath, Walter / Schwarting, Peter / Noethlichs, Wolfgang / Büttner, Ralph / Grüner, Manfred / Fuß, Edgar / Stark, Helmut / Müller, FraukeCharakteristika und mögliche Indikationen einer UnterkieferpositionZiel: Diese Studie umfasst den fünften und letzten Teil einer umfangreichen Untersuchung zu Positionen und Distanzen der Kiefergelenkköpfchen bei verschiedenen Registriermethoden. In dieser Auswertung wollten wir die Charakteristika einer neuromuskulären Position zur Einstellung des Unterkiefers einordnen. Material und Methoden: Die neuromuskulären Kondylenpositionen registrierten vier Zahnärzte bei 81 stomatognath gesunden, vollbezahnten Probanden mithilfe eines zentralen Stützstift-Systems während schneller Schließbewegungen. Es wurde auf dem „Punkt der größten Trefferhäufigkeit“ der Adduktionsbewegungen verschlüsselt, die Aufzeichnungen erfolgten bei jedem Probanden dreimal hinter- und unabhängig voneinander mit den gleichen Stützstift-Platten. Die Oberkiefermodelle der Versuchspersonen wurden nach individueller Gesichtsbogenübertragung in Dentatus-Artikulatoren montiert, die Unterkiefermodelle mit einem Stützstift-Registrat auf der Pfeilwinkelspitze, also in zentrischer Kondylenposition, zugeordnet. Die räumliche Vermessung der Lage der Kiefergelenke mit den Adduktionsfeld-Registraten erfolgte dreidimensional in einem speziellen, elektronischen Messartikulator im Kondylarbereich. Ergebnisse: Die räumlichen Reproduzierbarkeiten der neuromuskulären Registrierungen lagen rechts und links gemittelt bei 0,52 ± 0,16 mm im Kondylarbereich (0,04–2,53 mm). Die räumlichen Distanzen der Kondylen zwischen der maximalen Interkuspidation und ihren neuromuskulären Stellungen betrugen rechts und links gemittelt 0,88 ± 0,30 mm (0,12–5,98 mm). Die räumlichen Distanzen der Kondylen zwischen der zentrischen Kondylenposition und ihren neuromuskulären Stellungen betrugen rechts und links gemittelt 0,83 ± 0,27 mm (0,10–7,89 mm). Schlussfolgerungen: Die neuromuskuläre Unterkieferposition ist weder mit der maximalen Interkuspidation noch mit der zentrischen Kieferrelation identisch. Für die Rekonstruktion der Unterkieferhaltung kann die neuromuskuläre Registrierung aus mehreren grundsätzlichen Überlegungen in der Regel weder für bezahnte noch im Besonderen für unbezahnte Patienten empfohlen werden.
Schlagwörter: Neuromuskuläre Kondylenposition, myozentrische Position, Myozentrik, Adduktionsfeldposition, Stützstift-Registrierung, Gotischer Bogen, Okklusion, Verschlüsselung
Seiten: 131-146, Sprache: Englisch, DeutschFeurer, ImaBruxismus und craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) werden auch in der Physiotherapie häufig zusammen beobachtet. Zu den Symptomen zählen Attritionsfacetten an den Zähnen, Zungengirlanden, Kaumuskelhypertrophie, Kaumuskel-, Kiefergelenk-, Kopfschmerzen und/oder Hyperkeratosen an der Wangenschleimhaut. Diese Zeichen können einen beitragenden oder unterhaltenden Einfluss auf eine CMD haben. Die physiotherapeutische Behandlungsstrategie der Patienten mit CMD zielt in erster Linie auf die Verbesserung der symptomatischen Strukturen und Funktionen hin. Bei Hinweisen auf Bruxismus lernt der Patient ein Selbstmanagement, wie er Bruxismus wahrnimmt und damit umgeht. Für den Therapieerfolg sowohl im biologischen als auch im psychosozialen Bereich sind die Arbeit des Physiotherapeuten (TH) und das Mitwirken des Patienten gleichermaßen notwendig. Die Patienten-Education (PE) stellt dabei eine zentrale additive Intervention in der Behandlung dar.
Schlagwörter: Wachbruxismus, CMD, Physiotherapie, Selbstmanagement, Kommunikation