Heute stehen im Zusammenhang mit parodontal- und implantatchirurgischen Eingriffen komplikationslose Wundheilungsabläufe als Schlüssel zu erfolgreichen Behandlungsresultaten klinisch wie auch wissenschaftlich im Mittelpunkt des Interesses. Die zentrale Herausforderung ist hierbei, in der Mehrheit der Fälle eine primäre Wundheilung zu erzielen. Unter den wissenschaftlich dokumentierten, den Heilungsprozess beeinflussenden Faktoren sind es vor allem die Blutversorgung im Operationsbereich sowie die postoperativ erzielte Stabilität der Wunde, auf die seitens des Behandlers Einfluss genommen werden kann. Die chirurgische Naht spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle, um einerseits eine ausreichende Stabilisierung der Wunde zu erreichen, ohne andererseits den Heilungsverlauf durch eine unnötige Traumatisierung des Gewebes oder übermäßige Zugkräfte auf die Wundränder negativ zu beeinträchtigen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die Wundheilung nach operativen Eingriffen in der Mundhöhle unter nicht optimalen Bedingungen stattfindet. Es liegt ein feuchtes, mikrobiologisch kontaminiertes Milieu vor und eine komplette Ruhigstellung der Wunde ist während der frühen Heilungsphasen kaum möglich. Die Nähte müssen deshalb für eine passive Sicherung der chirurgischen Lappen in der intraoperativ etablierten Position, einen möglichst innigen Kontakt der Wundränder sowie eine Stabilisierung der Wunde während der ersten postoperativen Tage sorgen. Die Suche nach verfügbaren mechanischen Ankerpunkten steht hierbei im Vordergrund des Interesses.
Schlagwörter: Parodontal- und Implantatchirurgie, Nahttechniken, Nahtanker, Nahtmaterialien