Mitteilungen der GesellschaftSprache: DeutschFreitag, den 9. November 2018, 17:30 Uhr, Congress Centrum Frankfurt, Ludwig-Erhard-Anlage 1, 60327 Frankfurt am Main, Raum Conclusio 2Warum Sie diesen Beitrag lesen sollten? / Why you should read this article?
Der Artikel sollte gelesen werden, damit diagnostische Unklarheiten bei schmerzhafter kraniomandibulärer Dysfunktion (sCMD) weitgehend vermieden werden können. Eine Eingrenzung solcher Unsicherheiten kann den therapeutischen Erfolg bei der Behandlung von sCMD deutlich verbessern.
The aim of this article is to enable the reader to largely avoid diagnostic ambiguities in patients with painful craniomandibular disorders (sCMD). Limiting such uncertainties can significantly improve therapeutic success in the treatment of sCMD.
Einführung: Kraniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) sind als spezifische Funktionsstörung mit weitgehend unspezifischer Genese zu verstehen, welche die Kaumuskulatur, die Kiefergelenke und/oder die Okklusion betreffen. Die jahrzehntelange Tätigkeit des Autors in der niedergelassenen Zahnarztpraxis, die ausschließlich nicht erfolgreich vorbehandelte Patienten übernimmt, sowie seine langjährige wissenschaftliche Beschäftigung mit der CMD-Grundlagenforschung hat eine Reihe von Problemen bei der Diagnostik von sCMD aufdecken können, die zu gravierenden Unsicherheiten bei der Diagnosestellung führen können.
Methodik: Der Beitrag zeigt auf der Basis von 230 in der Praxis des Autors standardisiert diagnostizierten und behandelten Patienten mit schmerzhafter CMD (sCMD) diagnostische Problemfälle auf und gibt Lösungsvorschläge.
Ergebnis: Der Beitrag zeigt für diagnostisch unklare Situationen zum einen die möglichen Ursachen dieser Unklarheiten auf und gibt zum anderen Empfehlungen zur Vermeidung derselben. Insbesondere wurden 4 immer wiederkehrende Unsicherheiten in der Diagnosestellung gefunden: a) in der Durchführung eines strukturierten diagnostischen Vorgehens, b) in der Kenntnis grundlegender schmerzphysiologischer Sachverhalte, c) in der Kenntnis von Schmerz- übertragungsphänomenen und d) in der Interpretation gut behandelbarer Patienten mit akut persistierender sCMD und solchen mit chronischer sCMD.
Schlussfolgerung: Lösungsmöglichkeiten für diese Unsicherheiten sind in einer intensiveren Wissensvermittlung sowohl beim zahnärztlichen Studium als auch in der postgradualen Ausbildung zu sehen. Darüber hinaus wird auf wenig bekannte differenzialdiagnostische Möglichkeiten verwiesen, die insbesondere die Quelle und die Entität der Schmerzerkrankung entschlüsseln können.